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Dezember 10, 2017

Handtaschen-Buchhülle

Ein sehr fauler Blog-Monat liegt hinter mir, aber dafür war ich im echten Leben umso fleißiger! Eine Menge Selbstgemachtes ist entstanden und wartet ungeduldig auf seine Verbildlichung. Ein Kurzurlaub, ein Stoffmarkt und nicht zuletzt die ersten Wochen in einem neuen Verlag liegen hinter mir und so komme ich erst heute dazu euch meine neuen Schätze zu präsentieren.

Da ich nun wieder viel mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, hat mich die Leselust erneut gepackt. Als nächste Evolutionsstufe zum mobilen Kapitalbändchen habe ich mir deshalb eine Buchhülle in Handtaschen-Form ausgedacht.
Handtaschen-Buchhülle
Die neue Buchhülle sollte die dicken Wälzer, die ich manchmal lese nicht nur vor Beschädigungen schützen, sondern mir auch den Transport von Verkersmittel A zu Verkehrsmittel B erleichtern. Sie sollte außerdem so variabel sein, dass sie auch für das nächste und übernächste Buch zu gebrauchen ist und zudem den Titel des Buches zuverlässig verschleiern, weil ich es nicht so gerne mag, wenn die Mitfahrer in der Bahn sehen können, was ich gerade schmökere.

Die Hülle an sich ist denkbar einfach gestrickt: es ist ein Rechteck – deutlich größer als es für das betreffende Buch sein müsste, sodass zukünftig auch noch andersformatige Bücher hineinpassen. Ich habe die Außenseite der Hülle aus SnapPap geschnitten. Die Innenseite ist aus dickem Filz. Zum Einstecken der Buchdeckel gibt es zwei Laschen – ebenfalls aus Filz. Zuerst habe ich über Halterungen aus Gummi nachgedacht. Das war mir dann aber zu locker und ich bastle mir dann lieber für Bücher, die deutlich mehr Raum brauchen, eine zweite Hülle in der selben Machart.
Alle drei Schichten habe ich mit einer einfachen Steppnaht, ringsum, links auf links zusammengenäht.

Zwischen die Außen- und Innenseite habe ich noch ein kleines Kapitalbändchen eingefügt. Auf die Lesezeichen-Funktion wollte ich bei der Hülle natürlich nicht verzichten!

Der wirkliche Clou ist allerdings erst auf der Außenseite des Schmuckstücks zu sehen: die Hülle hat zwei Henkel aus dickem Leder bekommen. Den Riemen hatte ich noch im Fundus und er wartete dort schon seit Jahren auf eine heldenhafte Einsatzmöglichkeit.
Das derbe Material hat mein treues Nähmaschinchen ganz schön herausgefordert. Damit der Riemen beim nähen nicht verrutscht habe ich ihn vorher mit Stylefix festgeklebt, was ich jenen wärmstens empfehlen kann, die planen ähnlich Fummeliges durch ihre Maschine zu quetschen. 

Die Hülle passt sich perfekt an eine Vielzahl von Büchern an und bisher musste ich noch kein zweites und größeres Modell nähen.

Wenn ich jetzt in der Bahn spontan aufspringen, länger stehen oder umsteigen muss, kann ich das Buch einfach zuklappen und es wie eine Handtasche – auch über weitere Strecken – tragen. Bei Taschenbüchern habe ich den Vorteil dass die dünnen Deckel verstärkt werden und die Riemen auf der Außenseite geben den Fingern viel besseren Grip beim Lesen, sodass die Hände nicht so schnell ermüden. 

Was denkt ihr? Wäre das nicht ein tolles Last-Minute-Näh-Geschenk für den ein oder anderen Bücherwurm? 

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