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{Randnotizen} Wie es für mich ist eine Working Mom zu sein

Wie es für mich ist eine Working Mom zu sein


Vor der Geburt unseres Zwergenmenschen habe ich mich sehr lange mit dem Thema “Working Mom” beschäftigt und der Frage: “Wie bekommen denn alle Anderen Beruf und Familie unter einen Hut?”. Ich habe viele Bücher und Blogs gelesen und – Achtung Spoiler! – ich stellte mir alles viel einfacher vor als es am Ende sein sollte…

: : Elterngeld, Corona und das erste Baby-Jahr
: : Homeoffice und Baby unter einem Hut
: : Und wenn es nicht mehr geht, leg eine Schippe obendrauf
: : Der Start in einen neuen Job und die härtesten vier Monate so far
: : Die erlösende Kindergarten Eingewöhnung
: : Also: wie ist es denn jetzt für mich, eine Working Mom zu sein?

Elterngeld, Corona und das erste Baby-Jahr

Als wir uns entschieden haben eine Familie zu gründen, waren wir beide in Vollzeit angestellt und glücklich damit. Wir hatten viele Hobbies und wohnten in einer Wohnung in München. Uns war klar dass einer von uns beruflich zurückstecken würde um sich die ersten Jahre vordergründig um unseren Nachwuchs zu kümmern und Dank Elterngeld hatten wir viele Optionen wir wir die ersten Monate und Jahre unsere Elternschaft gestalten wollten.

-4 Monate : : Ich freute mich sehr, das erste Baby-Jahr nicht arbeiten gehen zu müssen und mich ganz meiner Aufgabe als frischgebackene Mutter widmen zu können. Andererseits wollte ich dass der Mann auch die Gelegenheit bekommt diese besondere Zeit auszukosten. Ich wollte einfach “das Beste” für uns rausholen. Während der Schwangerschaft wälzte ich also stapelweise Lektüre zum Thema, wir besuchten einen Infoabend der Elterngeldstelle und ich füllte Exceltabelle um Exceltabelle mit Kombinationsvarianten und Rechenbeispielen.  Irgendwann kam ich dennoch an den Punkt der totalen Verunsicherung und hatte trotz mannigfaltiger Informationsmöglichkeiten viele Fragezeichen rund ums Elterngeld im Kopf.
An dieser Stelle der Verzweiflung engagierte ich eine private Elterngeldberatung die uns – ganze 300 Euro später – halfen alle Formulare richtig und fristgerecht auszufüllen und einzureichen. Viele sagen, so eine Beratung könne man sich sparen und da stimme ich teilweise zu, denn: wirklich beraten, was für unsere Situation denn nun die cleverste Kombination ist, haben die uns nicht. Aber sie wussten welche Anlagen wir brauchen, welche Fristen wir einhalten müssen, wo welches Kreuz zu stehen hat und welche Anträge für uns noch interessant sein könnten. Und für dieses Sicherheitsgefühl hat sich die Investition in meinen Augen dann doch gelohnt.

Was übrigens oft nicht klar zu lesen ist: den Elterngeldantrag kann man nicht im vorhinein einreichen, sondern erst, wenn die Geburtsurkunde schriftlich vorliegt.

0 Monate : : Als der Zwergenmensch dann endlich da war, war ich erst einmal beruhigt zu wissen dass der Papierkram seinen richtigen Weg gehen würde. Rückblickend hätte ich in den ersten Monaten mit dem schlafenden Bündel Liebe im Tragetuch locker einige Stunden täglich am Rechner arbeiten können. Allerdings brauchte mein Körper seine Zeit sich zu regenerieren und ich war froh die Freiheit zu haben mir diese Zeit zu nehmen und im ersten Monat volle Unterstützung zu haben. Denn der Mann gönnte sich einen Elternzeit Monat ganz am Anfang. Nach sieben Monaten nahm er sich noch einmal zwei Elterngeld-Plus-Monate und die restlichen 12 Monate fielen mir zu.

So verbrachte ich also die meiste Zeit meines Babyjahrs in idyllischer Zweisamkeit mit unserem Zwerg, während der Mann weiter Vollzeit arbeiten ging – soweit so klassisch.

7 Monate : : Unser lang ersehnter Umzug von München nach Augsburg veränderte dann alles. Aus einer kleinen Wohnung wurde ein Reihenmittelhaus und unsere Arbeitswege verlängerten sich um stolze 70 km. Für mich war das ja zu diesem Zeitpunkt kein relevantes Problem denn ich befand mich noch in 100%iger Elternzeit. Der Mann dagegen litt unerwartet heftig unter seinem Nomadendasein und so waren wir fast erleichtert, als kurz nach unserer Ankunft in Augsburg die Covid19-Pandemie über die Welt hereinbrach.

Was für alle Anderen den Ausnahmezustand bedeutete, bescherte uns unerwartete, neue Homeoffice-Möglichkeiten. Plötzlich war ich nicht mehr den ganzen Tag alleine und bekam die Hilfe und Ansprache die mir in den Monaten zuvor oft gefehlt hat. Duschen, kochen, Haushalt… all das fand bis dahin immer mit dem Kind im Tragetuch, in der Babywippe oder auf dem Arm statt. Ich freute mich also nun auch unter Tags immer mal wieder ein paar Minuten Unterstützung einfordern zu können.
Und der Papa freute sich natürlich riesig jetzt so viele wertvolle Momente live mitzubekommen die er sonst verpasst hätte: die ersten Essversuche, die ersten Zähnchen, die ersten Schritte, …

10 Monate : : Die Pandemie brachte aber natürlich auch Negatives mit sich. Ich hatte geplant meine Elternzeit für Krabbelgruppen und Babyschwimmen zu nutzen. Ich wollte neue Spielplatzbekanntschaften knüpfen und unsere neue Heimat erkunden. Doch dank Lockdown und Versammlungsverbot saß ich fast nur zu Hause, plapperte auf den Zwerg ein der noch nicht recht antworten konnte und richtete unser neues Haus ein.
Aber trotz all der zusätzlichen Familienzeit: ich vermisste langsam soziale Interaktionen und so freute ich mich immer mehr darauf, bald wieder meiner Arbeit im Buchverlag nachzugehen.

HomeofficeHomeoffice und Baby unter einem Hut

12 Monate : : Schon in der Schwangerschaft hatte ich mit meinem Arbeitgeber eine Regelung für die Elternzeit ausgehandelt: in Jahr zwei und drei wollte ich 3 Stunden täglich vom Homeoffice aus arbeiten. Als Grafikerin mit voll ausgestattetem Arbeitszimmer sollte das kein Problem werden, dachte ich mir. Und in Teilen stimmt das auch, aber das war eben nur die halbe Rechnung.

Um eines vorweg zu nehmen: es steht und fällt alles mit der Kinderbetreuung.

In all den schlauen Büchern die ich gelesen hatte war diese Erkenntnis leider viel zu oft nur zwischen den Zeilen herauszulesen. Auf den Kern heruntergebrochen: diese Mütter über die ich las, hatten meist ein vielfach höheres Jahreseinkommen als ich und sie hatten Nannys, Tagesmütter oder Au Pairs. Sie gaben Ihre Kinder schon im Babyalter in Krippen oder spannten Omas und Opas ein… Der Plan mein Kind ganze drei Jahre selbst zu betreuen und nebenher entspannt zu arbeiten – das musste ich mir jetzt eingestehen – ging leider nicht ganz auf.

24 Monate : : Anfangs lief alles noch ganz gut. Der Zwerg schlief präzise von 12 bis 15 Uhr und so konnte ich täglich meine 3 Stunden konzentriert arbeiten. Ab und an sollte ich einen Tag im Büro in München verbringen und auch das stemmten wir problemlos. Zuerst lief die Kommunikation mit den Kollegen – die ich ja schon seit über einem Jahr nur ganz selten live gesehen hatte – etwas holprig. Aber nachdem pandemiebedingt regelmäßige Online-Meetings eingeführt wurden, wuchs ich von Ferne wieder in unser Team hinein.

Und dann begann die Phase mit der ich niemals gerechnet hatte: der Zwerg wollte mittags nicht mehr schlafen!

Um es kurz zu machen: ein oder zwei Tage zu überbrücken war kein Problem. Ich arbeitete die verpassten Stunden am nächsten Tag einfach nach.
Als die Schlafverweigerung dann aber immer länger anhielt musste ich meine Arbeit nachts, oder am Wochenende nachholen. An zweisame Zeit mit dem Mann war nicht mehr zu denken. Mein eigener Schlaf – der schon seit der Geburt stets unruhig war – begann immer deutlicher zu leiden. Ich versuchte meine “nächtliche Freizeit“ zu maximieren und blieb immer länger auf. Zudem merkte ich, wie ich das jeden Tag mobiler werdende Kind tagsüber kaum noch auslasten konnte. Der Sohnemann brauchte einfach endlich Auslauf und Kontakt zu anderen Menschen als Mama und Papa.

27 Monate : : Auch der Verlag für den ich arbeitete machte eine Entwicklung durch und in der Folge änderte sich mein Jobprofil. Wo ich früher entspannt der Gestaltung meiner Buchprojekte nachgehen konnte, gab es jetzt immer mehr Aufgaben organisatorischer Art. Plötzlich hatten wir Meetings außerhalb meiner Kernarbeitszeit und ganztägige Workshops.

Die unvorhergesehenen Termine brachten unseren Rhythmus endgültig durcheinander.

Oft hatte ich keine Wahl als den Zwerg im Laufstall zu parken, wenn der Mann seinerseits auch schon im Online-Meeting war. Lange Besprechungen wurden zu einer echten Prüfung für alle Beteiligten.
Versteht mich nicht falsch: ich bin immernoch glücklich darüber, dass ich diese wunderbare Zeit mit meinem Zwergenmenschen erleben durfte. Dass wir eine so enge Bindung aufbauen konnten und ich seine Entwicklung jeden Tag hautnah miterleben konnte. Aber es war auch eine verdammt anstrengende Zeit in der wir viel jonglieren mussten.

Und wenn es nicht mehr geht, leg eine Schippe obendrauf.

30 Monate : : Umso älter der Zwerg wurde, umso klarer stellte sich heraus: er braucht soziale Kontakte. Mama und Papa reichten einfach nicht um ihn auszupowern, ihm beizubringen wie und warum man das Spielzeug anderer respektiert oder einfach nur das Gefühl zu genießen unter Gleichaltrigen zu sein. Wir halten uns zwar für kreative und verspielte Eltern, aber unterm Strich brauchen Kinder einfach auch andere Kinder um ihr Potential entwickeln zu können. Und so freuten wir uns auf den bald beginnenden Kindergarten wenn der Zwerg denn endlich drei Jahre alt ist und meine Elternzeit endet…
Und ihr ahnt es schon: so einfach war das Ganze dann natürlich nicht.

Ich bin ja ein planvoller Mensch und habe mich schon kurz nach der Geburt beim Kindergarten am neuen Wohnort erkundigt wie das denn so läuft? Ich machte klar dass ich einen Kindergartenplatz für Mai 2022 brauche und man versicherte mir: Gar kein Problem. Einfach im Januar 2022 (wenn er 2,5 Jahre alt ist) anmelden.
Im Juni 2021 begann ich dann sicherheitshalber schon mal mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Ich schrieb zwei Kindergärten in der Nähe an und wir vereinbarten Kennenlerntermine. Beim Favoriten um die Ecke stellte ich mich sogar mehrmals vor, damit wir auch sicher einen Platz bekommen.

Als erstes zog man mir dort den Zahn mit dem unterjährigen Platzwunsch: in Augsburg beginnt das Kita-Jahr im September und Punkt.
Meine Gedanken überschlugen sich: was machen wir denn dann die vier Monate lang, wenn ich wieder arbeiten gehen muss? Tatsächlich wollte ich mir zum Ende meiner Elternzeit einen neuen Job in Augsburg suchen, ich war also gerade dabei Bewerbungsgespräche zu führen.

Und plötzlich war ich im Zweifel: kann ich überhaupt wieder mehr Stunden arbeiten gehen wenn wir keine Betreuung haben?

33 Monate : : Die Wochen verstrichen und der Wunschkindergarten verwies mich bei jeder Nachfrage auf die Anmeldefristen im Januar. Langsam panisch werdend meldete ich den Zwerg bei immer mehr Kindergärten an – am Ende waren es 21 Vormerkungen und es kam eine Absage nach der anderen.
Ich habe schon von viel heftigeren Bilanzen gehört, aber: Ich hatte mich doch früh genug gekümmert!
Ich schraubte nach und nach alle Ansprüche, die man als Mutter an einen Kindergarten stellt, herunter und hatte am Ende wirklich Angst: Was, wenn wir jetzt nicht mal für September einen Platz bekommen?

Der Start in einen neuen Job und die härtesten vier Monate so far

3 Jahre : : Kurz vor Ende meiner Elternzeit startete ich in meinen neuen Job im Universitätsklinikum Augsburg und fühlte mich dort von Anfang an pudelwohl. Nette Kollegen, sinnvolle Aufgaben, endlich wieder soziale Kontakte!
Wer sich garnicht wohl fühlte war der Mann. Dank der Betreuungslücke vom Elternzeitende im Mai bis zum Kindergarten-Start im September mussten wir den Zwerg ständig zwischen uns hin und her schieben. Ich hatte als Neuling feste Arbeitszeiten und keine Möglichkeit Urlaub zu nehmen. So musste der Mann seinerseits im Job sehr viel Flexibilität beweisen.
Wenn es garnicht anders ging spannten wir die 70 km entfernte Oma ein, aber für mehr als ein paar Stunden wollten und konnten wir ihre Hilfsbereitschaft nicht ausreizen.
In diesen vier Monaten hat der Dreijährige nicht nur überproportional viel fern gesehen, sondern auch viel zu oft alleine in seinem Zimmer spielen müssen. Wir machten kaum noch Ausflüge zum Spielplatz oder ins Schwimmbad und man merkte deutlich wie ihm die Situation gegen den Strich ging und ihm gar nicht gut tat.

3 Jahre und 1 Monat : : Dann endlich im Juni 2022 die lang erhoffte Nachricht: Wir haben einen Betreuungs-Platz für September! Nicht im Wunschkindergarten um die Ecke sondern 6,5 km entfernt, aber immerhin.
Auch wenn ich heute noch in Foren die Frage lese, welcher Kindergarten denn besonders gut sein soll, amüsiere ich mich heimlich über die Naivität hinter dieser Frage.

Was der Kindergarten bei dem wir jetzt sind alles zu bieten hat, das haben wir nie ernsthaft hinterfragt. Wir sind einfach nur froh nach 20 Absagen endlich eine Zusage bekommen zu haben.



Die erlösende Kindergarten Eingewöhnung

3 Jahre und 4 Monate : : Wie vermutlich jede Eingewöhnung lief sie auch bei uns etwas holprig: von „Zu viele Kinder. Ich will da nicht hin!“ bis „Nein, noch nicht nach Hause gehen. Weiterspielen!“ durchlebten wir jede Gemütsverfassung. Überlagert wurde das alles aber immer von dem Gefühl: endlich bekommt unser Zwerg das Umfeld das wir ihm so lange nicht bieten konnten. Andere Kinder, jeden Tag Freigang, andere Erwachsene und neue unbekannte Probleme mit denen er sich arrangieren muss. Die sprachlichen Fortschritte die er seitdem gemacht hat hatten wir kaum für möglich gehalten und ich bin jeden Tag dankbar, dass wir mit unserem Kindergarten so einen Glücksgriff gemacht haben.
Zwar war das Kind natürlich monatelang dauerkrank und wir mit ihm. Trotzdem hatten wir als Eltern das Gefühl dass sich die Situation nun endlich entspannt.
Im neuen Job kam ich langsam an. Meine Arbeitszeiten wurden flexibler und ich stockte sogar von 20 auf 25 Stunden die Woche auf.

4 Jahre und 4 Monate : : Gegenwärtig hat sich bei uns endlich eine Art Routine eingespielt.

Unser täglicher Zeitplan ist wie eine Art Korsett das uns Halt gibt, uns aber auch gehörig unter Druck setzt.

Wenn wir morgens aufstehen kümmert sich der Mann ums Frühstück und dass der Kleine angezogen bereit steht. Derweil mache ich mich fertig fürs Büro. Dann bringe ich das Kind zum Kindergarten und fahre direkt weiter zur Arbeit. Nachmittags hole ich den Zwergenmenschen wieder ab und wir fahren nach Hause. Anfangs ist er er noch im Auto völlig erschöpft eingeschlafen. Inzwischen erledigen wir gelegentlich auf dem Heimweg noch einen Einkauf oder gehen auf den Spielplatz.
Der Mann freut sich jetzt wieder den Sohnemann nach einem langen Tag der Abwesenheit zu sehen, mit ihm zu spielen und zu blödeln. Ich bin viel entspannter, kann mich bei der Arbeit richtig konzentrieren und sobald ich das Büro verlasse kann ich abschalten und nur für meine Familie da sein.
Aber leider klappt der Plan nicht immer so idyllisch wie gerade beschrieben. Da gibt es auch die Tage an denen wir uns wieder einen Plan B aus dem Ärmel schütteln müssen. Tage an denen der Kindergarten überraschend geschlossen hat oder der Zwerg krank ist. Arzttermine müssen immer wohl überlegt sein genauso wie Spielplatz-Dates oder Tage an denen der Mann mobil sein muss und unser eines Auto braucht. Unsere Zeit ist im Minuten-Takt verplant und in der Früh 10 Minuten zu spät dran zu sein heißt für gewöhnlich dass sich der ganze Tag wie ein Marathon anfühlt.

Also: wie ist es denn jetzt für mich, eine Working Mom zu sein?

In einem Wort: Anstrengend!

Nach all den Erfahrungen der letzten Jahre ziehe ich zuerst einmal den Hut vor allen Alleinerziehenden. Ohne den Mann und das Glück dass wir beide im Homeoffice arbeiten konnten, hätte ich die vergangenen vier Jahre niemals stemmen können.
Höchsten Respekt habe ich auch vor Müttern mit mehreren Kindern. Ich habe nun nur dieses eine und bin damit für mich genommen völlig ausgelastet. Es heißt immer die Kinder würden sich irgendwann gegenseitig hüten und es würde alles einfacher umso älter sie werden. Ich hätte mit einem Zweiten aber einfach nicht die Kraft, die Muse und den freien Kopf den ich meinem Kind eigentlich widmen möchte. Das merke ich auch jetzt immer wieder deutlich wenn der Plan einmal nicht wie vorgesehen aufgeht.

Kürzlich wurde ich gefragt woher man die Zeit nimmt für ein Kind. Das Leben ist ja eigentlich schon vollgefüllt und kein Platz mehr frei. Und ja, da muss ich zustimmen. Wir haben zuerst unsere Hobbies (zeitweise) gestrichen, die Arbeitszeit reduziert und Freunde und Familienbesuche gecancelt. Wir verzichten auf Pärchenzeit und am Ende sogar auf Schlaf und doch hat man immer das Gefühl nicht ganz bei der Sache zu sein. Weder bei der Arbeit noch im Familienleben. Immer gibt es irgendwo eine unbefriedigende Lücke die gelegentlich zur Belastung wird.

Andererseits wäre ich aber auch nicht glücklich ausschließlich Hausfrau zu sein. Der Austausch und die Herausforderungen im Job haben mir zeitweise schon sehr gefehlt. Wenn ein Monatsgehalt heutzutage ausreichen würde eine Familie zu ernähren wäre es vielleicht eine Option gewesen als Hausfrau und Mutter zuhause zu bleiben. Dann hätte ich mir aber bestimmt irgend eine Beschäftigung gesucht, hätte mich wieder selbstständig gemacht oder hätte ein Fernstudium angefangen…

Für mich ist es also gut eine Working-Mom zu sein. Wenn ich auch keine Vollzeit arbeitende Mutter bin, so trage ich dennoch mehr bei als eintöniges Wäschewaschen und Haus putzen. Ich fühle mich nicht nur mit meiner Familie sondern auch bei der Arbeit wertvoll und bin jetzt ausgeglichener als damals, als mir die Decke auf den Kopf zu fallen drohte.

Trotzdem muss sich meines Erachtens in unserer Welt noch einiges ändern damit Beruf und Familie für alle Beteiligen vereinbar werden.
Väter müssen von Arbeitgebern endlich genauso als Betreuungspersonen betrachtet werden wie wir Mütter. Gehälter müssen sich endlich einander angleichen, sodass auch Väter in Betracht ziehen Teilzeit zu arbeiten.
Und die größte Baustelle sehe ich natürlich in fehlenden Betreuungsmöglichkeiten. Was hilft mir ein gesetzlicher Anspruch auf einen Betreuungsplatz wenn es einfach zu wenige davon gibt? Ist es nicht schlimm dass Familienplanung hierzulande eine Entweder-Oder-Frage geworden ist? Aber das ist eine Frage die wir besser an anderer Stelle diskutieren.

Habt ihr Working Moms und Dads dort draußen ähnliche Erfahrungen gemacht?


Dieser Blog und vor allem die Rubrik {Randnotizen} spiegeln meine ganz persönliche Meinung wieder. Solltest du also aufgrund meines Artikels deine persönliche Strategie ändern wollen, ziehe bitte unbedingt eine Fachperson zurate – also Ärzte, Hebammen, Steuerberater und dergleichen. Ich bin keines der obengenannten und kann deshalb auch nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten.

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Maulwurfkuchen kernsaniert

Nach gefühlt ewigen Zeiten – also nach einer Geburt, einem Umzug und ganz viel Corona – habe ich dieses Jahr endlich mal wieder eine Geburtstagsparty gefeiert. Nach alter Tradition gab es einen Maulwurfkuchen – den aber kernsaniert! 

Der schnöde Backmischungs-Maulwurfkuchen ist seit Jahren mein Lieblingskuchen für meine eigenen Partys. Nachdem ich mich aber ja kürzlich erfolgreich an meiner ersten Torte versucht habe, wollte ich den klassischen Erdhügel diesmal in ein mehrstöckiges Hochhaus verwandeln.

Maulwurfkuchen als Torte gebacken

Wie die wundertolle Torte entstanden ist

Zutaten.

: : Backmischung für Maulwurfkuchen
: : zwei oder drei Bananen mehr als im Rezept angegeben
: : 100 Gramm Schokolade für die Deko
: : kleine Tortenbodenformen (aus Metall, Silikon oder Papier)
: : eine Tortenplatte und einen Tortenspatel (ein Messer tuts im Notfall auch ;-) )
: : einen Drehteller
: : zwei bis drei Tage Zeit und ordentlich Platz im Kühlschrank

Die Böden.

Wie ich bei der Einhorntorte gelernt habe, begann ich zwei Tage vor der Party bereits die Böden  zu backen. Dazu habe ich erst den Teig wie auf der Packung beschrieben zubereitet. Den habe ich dann auf drei kleine Tortenboden-Formen verteilt, die hatte ich noch im Fundus. Es klappt bestimmt auch mit einer kleinen Springform, aber dann muss man alle Böden nacheinander backen und mehr Zeit einplanen. Die drei Böden habe ich über Nacht stehen lassen und erst am nächsten Tag aus der Form gelöst.

Die Bananen-Creme-Schichten.

An Tag zwei habe ich mich dann um den aufwändigsten Teil des Projekts gekümmert: den Aufbau des Torten-Hochhauses. Die Creme habe ich hier ebenfalls nach Anleitung zusammengerührt und die Bananen wie angegeben halbiert. Allerdings habe ich mehr Bananen eingeplant und das war auch gut so.

Der Zusammenbau war dann relativ einfach: zuunterst habe ich den ersten Boden auf die Tortenplatte gelegt. Damit der nicht verrutscht habe ich ihn mit etwas Creme “festgeklebt”. Die Platte legte ich dann auf meinen Drehteller. Es geht auch ohne, aber mit diesem Tool ist es so viel einfacher den Kuchen rundum perfekt zu bearbeiten. Falls die Tortenplatte auf der Drehplatte rutschen sollte, kann man hier z.B. einen feuchten Lappen dazwischen legen.

Dann kam eine erste Portion Creme auf den untersten Boden, die ich gleichmäßig verteilt habe. Darauf kam eine Schicht Bananen die dann auch wieder satt mit Sahnecreme bedeckt wurden.
Mit dem Spatel strich ich alles in Form bis die Schicht eben genug war den nächsten Boden unfallfrei zu tragen.

Ich wiederholte das Ganze noch ein Mal: Boden, Creme, Bananen und wieder Creme. Auf den obersten Boden verteilte ich dann keine Bananen mehr sondern nur Creme. Das könnte man aber durchaus einmal ausprobieren… vielleicht dann aber mit anderer Deko.

Ich achtete darauf, dass in jeder Schicht etwa gleich viel Creme verarbeitet wird und darauf, dass noch Creme für das Finish übrig bleibt. Wer sich in dem Punkt unsicher ist, sollte die Creme am Anfang in vier Schüsseln aufteilen, damit sie auch wirklich bis zum Ende reicht.

Nachdem der Turm aufgebaut war, verputze ich mein Gebäude noch mit der restlichen Creme und füllte kleine Löcher. “Naked Cakes” sind ja gerade in, und so ließ ich die Böden noch etwas herausschauen. Man hätte natürlich auch noch mehr Creme auftragen können, sodass die äußere Schicht ganz ebenmäßig wird.

Dann wanderte der Kuchen über Nacht in den Kühlschrank. Wer nicht so viel Zeit hat kann aber vermutlich auch schon nach ein paar Stunden beginnen zu dekorieren.

Die Deko.

Nachdem die Creme im Kühlen schön fest geworden war wollte ich den halben Kuchen mit Schokolade glasieren und Bananenscheiben auflegen. Bislang hatte ich nur trockene Kuchen glasiert und jetzt weiß ich: Sahne ist nicht der ideale Untergrund für geschmolzene Schokolade! :negative:

Das wusste ich da aber noch nicht und schmolz erst einmal Schokolade im Wasserbad. Rückblickend betrachtet hätte ich hier auch etwas Butter und/oder Sahne zufügen sollen, damit die Glasur später so hart wird. Ebenfalls unwissend machte ich es aber mit purer Schokolade und so bekam die Torte einen fast undurchdringlichen, süßen Panzer den man kaum zerschneiden konnte. :unsure:

Als ich die Schokolade auf die Torte goss merkte ich also schon, dass sich die Sahne an manchen Stellen verflüssigt. Der Guss lief dort erst einmal wie ein Wasserfall nach unten und bildete nicht die erwarteten Nasen.
Also ließ ich mir mehr Zeit. Ich tröpfelte kleine Portionen an die Stellen an denen ich Glasur haben wollte und so hatte die Schoki mehr Zeit zu stocken. Ich verteilte ein paar getauchte Bananenstücke in der Mitte des Kuchens und als ich mit dem Schokoguss zufrieden war, platzierte ich noch kunstvoll ein paar unglasierte Bananenscheiben auf dem Schokospiegel.

Das fertige Werk durfte zum Schluss noch zwei Stunden im Kühlschrank ruhen und festwerden, bevor die Gäste eintrafen.

Die wiederum waren rundum begeistert von meinem Maulwurf-Tower. Grundsätzlich schmeckte er natürlich genauso wie das Original, aber Creme und Boden sind so viel gleichmäßiger verteilt und das Mehr an Bananen tut der Sache meines Erachtens sehr gut.
Mit allem was ich gelernt habe freue ich mich schon den Kuchen nächstes Mal auf ein neues Level zu heben! :-))

Wie findet Ihr es dass mein Maulwurf jetzt mehrstöckig wohnt?

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{Lego-Quickie} Grüner Drache

Neue Aufgabenbereiche bringen natürlich auch neue kreative Möglichkeiten mit sich! …sprich: ich baue in den letzten Wochen und Monaten erfreulich viele wunderschöne, aber leider auch sehr kurzlebige Legomodelle.
Für die Ewigkeit festgehalten zeige ich euch hier die schönsten meiner {Lego-Quickies}.

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Bescherung 2022 – Structured Art

Weihnachten ist schon ein Weilchen vorbei und weil unsere ganze Vorweihnachtszeit geprägt war von Corona, der Grippe und sogar Krankenhausaufenthalten, spare ich mir den ganzen Weihnachtsdeko-Zeige-Schnickschnack und komme gleich zum Eingemachten: Das diesjährige Geschenk für die Schwiegermutter.

Schon länger verfolge ich diverse Insta-Accounts die sich mit Structured Art beschäftigen. Nun wollte ich mal ausprobieren selbst so ein Bild zu gestalten und ergoogelte erst einmal welche Materialien sich am besten verarbeiten lassen. Im Künstler-Großhandel fand ich dann die richtige Strukturmasse: Gesso. Außerdem gab es dort einen Bildträger aus Holz der für genau dieses Matrial gemacht ist. Das nötige Werkzeug wollte ich zuerst garnicht kaufen und habe überlegt für das Muster eine Teigkarte aus der Küchenschublade zu entleihen. Im Nachhinein bin ich aber froh dass ich ein paar Euro für gezahnte Spachteln investiert habe, denn das Gesso trocknet ziemlich schnell fest an sodass man das Werkzeug kaum mehr sauber bekommt.

Strukturiertes Bild

Also: Wie hab ich’s gemacht?

Das Schwierigste war tatsächlich die glatte Fläche vorzubereiten. Zuerst habe ich den Bildträger mit einem Pinsel und dem Gesso vorgrundiert. Anschließend habe ich die Strukturpaste dick auf die Fläche aufgetragen und mit Malmessern und Spachteln möglichst glatt aufgestrichen. Ich empfand diese Aufgabe als ziemlich meditativ. Man geht in sich und hat etwas Zeit sich zu überlegen welches Strukturen man anschließend gestalten möchte.

Dann habe ich meinen ersten Versuch gestartet und der lief ziemlich schief. Was ich mit dem Spachtel zusammen geschoben habe, tropfte schnell und kleckste unschön auf die Leinwand. Außerdem braucht man eine sehr ruhige Hand um dynamische Spuren zu formen. Aber: Probieren geht ja bekanntlich über studieren… Also alles noch mal von vorne! :negative:

Beim zweiten Glätten der Fläche habe ich noch etwas mehr Material aufgetragen, denn aus dem vollen schöpft es sich hier tatsächlich leichter. Ich habe auch gemerkt dass der Untergrund an den freigeschürften Stellen stark durchscheint. Man könnte hier auch im ersten Schritt farbig oder weiß grundieren. Ich fand die durchscheinende Holzstruktur aber sehr reizvoll und habe deshalb nicht grundiert. Ich merkte beim ersten Versuch auch, dass Fehler zu korrigieren hier nicht so einfach ist und habe deshalb für den zweiten Versuch beschlossen erst einmal auf einem extra Blatt ein paar Techniken zu testen. Dort habe ich ein mehrere Kombinationen ausprobiert bis ich sicher war wie es aussehen soll.
Dann habe ich die Linien mit höchster Konzentration und angehaltener Luft in das zähe Strukturmaterial gezogen. Als ich zufrieden war, habe ich den Rand geglättet – immer mit höchster Vorsicht nicht noch einmal Kleckse auf das Muster tropfen zu lassen.

Abschließend habe ich einen kleinen Abstandhalter unter die Leinwand geklemmt, damit ich sie nach dem Trocknen besser von der Arbeitsfläche lösen kann und wie sich herausstellte war das eine sehr kluge Idee, denn das Gesso wird wirklich steinhart.

Das Bild musste dann über einige Stunden trocknen. Am längsten brauchten die dicken Stellen, die sich auch am nächsten Tag noch innerlich weich angefühlt haben.

Ursprünglich wollte ich das Bild noch mit einem Schattenfugenrahmen veredeln. Leider habe ich zum Format meiner Leinwand keinen finden können und so muss das Bild in elegantem weiß auf weiß an der Wand der Schwiegereltern hängen.

Das Ganze hat mir richtig Spaß gemacht und die Schwiegermutter hat sich riesig über das Geschenk gefreut. Mal sehen – vielleicht zaubere ich demnächst noch einmal ein ähnliches Werk für eine unserer kahlen Wände… ich halte euch auf dem Laufenden ;-)

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Halloween-Kürbis – echt richtig selbstgemacht

Endlich ist wieder Halloween und zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Geschichte konnten der Mann und ich uns über einen selbst gezogenen Kürbis hermachen.

Im Frühjahr pflanzten der Zwerg und ich ein paar Samen ein. Eigentlich ging es mir nur darum, dass der Zwergenmensch einmal etwas grünes auf der Fensterbank keimen sieht. Wir hatten auch einen riesen Spaß jeden Tag fleißig zu gießen und die grünen Spitzen zu beobachten, wie sie sich denn Weg Richtung Sonne bahnen. 

Dann pflanzten wir unsere kleinen Schätze in den Garten und leider, leider: Die Sonnenblumen fielen fast postwendend den Schnecken zum Opfer und von den drei Kürbis-Kernen schaffte es gerade mal einer zu einer vielversprechenden, starken Pflanze. Dann kam auch noch dieser Hammer-Sommer und die Hitzewelle und verbrannte unser Schätzchen innerhalb von ein paar Tagen gefühlt zu einem Häufchen Staub. Fast alle Blätter waren braun und trocken und ich machte mir wenig Hoffnung dass hier noch ein Kürbis entstehen wird. Ich gab mir also Mühe das Pflänzchen wieder aufzupeppeln und siehe da: es wuchsen nicht nur viele neue, grüne Blätter die später unseren ganzen Garten überwucherten. Nein, auch eine kleine Frucht entwickelte sich zwischen den grünen Stängeln.

Halloween-Kürbis

Anfangs sah das ganze eher weniger nach Kürbis aus und wir rätselten schon, wie denn aus dem Kürbiskern eine Zucchini entstehen hatte können. Und dann, kurz bevor wir schon aufgeben wollten, entwickelte die Frucht – beinahe von heute auf morgen – ihre typisch orange Farbe und wir freuten uns wie Schnitzel dass wir zu Halloween unseren allerersten Kürbis ernten werden.

Und weil einer nicht genug ist besorgten noch einen zweiten, damit der Mann und ich synchron-schnitzen können. Der Zwerg ist leider noch nicht so im Schnitzfieber und mit dreieinhalb auch noch nicht so messerversiert, sodass wir ihm einen kleinen Pappmaché-Kürbis zum bekleben gekauft haben.

So werkelten wir also in trauter Dreisamkeit an unseren Gruselgesichtern. Ich benutzte dazu ein Skalpell, Linolschnittwerkzeug und Werkzeug zum Ton bearbeiten. Ausgehöhlt habe ich den Kürbis zuerst mit einem Löffel und – Achtung! Geheimtipp: einer Teigschaberkarte – bis er innen ganz frei von Fäden, Kernen und Geschlabbert war. Dann zeichnete ich mein Gesicht auf und entfernte zuerst die äußere Schale des Kürbis. Im weicheren Fleisch kann man dann super detaillierte Formen mit den Tonmodelierschlingen herausarbeiten. 

Illuminiert haben wir unsere Kunstwerke dann mit batteriebetriebenen Elektro-Teelichten die ich noch von der fabulösen Harry-Potter-Party übrig hatte. So leuchten sie nun gruselig in die Nacht hinaus und wir freuen uns jedes Mal, wenn unser Blick darauf fällt. :-))

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Fummelkissen

Weil der Zwerg mich teilweise nächtelang wurschtelnd wach gehalten hat, hatte ich viel Zeit mir zu überlegen, was ich ihm denn basteln könnte, das für beiderseitigen ruhigen Schlaf sorgen wird: natürlich ein Fummelkissen!

Mein Kind ist ein passionierter Fummler! Vor allem beim einschlafen fummelt er mit Vorliebe an Knöpfen und Reißverschlüssen. Ziel sind dabei nicht nur die Deko-Knöpfe am Kopfteil des Bettes oder die Knöpfe seiner eigenen Bettdecke. Nein, auch die Reißverschlüsse benachbarter Kopfkissen werden gerne mal hervorgepult und ausgepackt – auch wenn da des Nächtens ein fremder Kopf drauf liegt. :cry:

Damit ich die nervösen Fingerchen auch Nachts um drei spontan beschäftigen kann, habe ich mir dieses wundertolle Fummelkissen ausgedacht! Und was soll ich sagen? Endlich können wir alle wieder in Ruhe schlafen und jeder darf ab sofort ungestört über sein eigenes Knopfportfolio verfügen. :-))

Fummelkissen

Also: Wie hab ich’s gemacht?

Das kleine und handliche Kissen misst 15 cm Kantenlänge und wurde von mir aus einem Reststück festem Canvas genäht.
Vereinfacht gesagt, habe ich zwei Dreiecke zugeschnitten, die Kanten großzügig nach innen geklappt und das Stoffsandwich mit 3 cm Randabstand zusammen genäht. In der Mitte ensteht so ein Kissen, das ich mit Füllwatte ausgepolstert habe.

Damit das Kissen eine maximale Variation an interessanten Verschlüssen zu bieten hat, habe wirklich jeden Zentimeter ausgenutzt. An einer Seite habe ich schon ganz am Anfang einen Reißverschluss eingenäht. Hier kann der Zwerg jetzt stundenlang hin und her ritscheln ohne dass am Morgen sämtliche Bettwäsche abgezogen ist. An der zweiten Seite habe ich drei verschiedenen Druckknöpfe angebracht. Und die dritte Seite zieren süße Knöpfe mit Maus-Motiv. Hier habe ich mir sogar die Arbeit gemacht Knopflöcher zu nähen, für den sehr wahrscheinlichen Fall dass das Kind von nächtlichem Ehrgeiz gepackt wird.

Da das Kissen so klein ist, darf der Zwergenmensch es auch (fast) überall mit hin nehmen, wenn es denn für notwendig befunden wird. Sogar bei der Kindergarten Eingewöhnung hat es uns schon wertvollen Trost gespendet. :-)

Und welche verrückten Gimmicks habt ihr euren Zwergen schon gebastelt um die nervöse Kinderseele zu beruhigen?

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{Lego-Quickie} Blauer Wal

Neue Aufgabenbereiche bringen natürlich auch neue kreative Möglichkeiten mit sich! …sprich: ich baue in den letzten Wochen und Monaten erfreulich viele wunderschöne, aber leider auch sehr kurzlebige Legomodelle.
Für die Ewigkeit festgehalten zeige ich euch hier die schönsten meiner {Lego-Quickies}.

Lego Duplo Wal

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Kinderzimmer-Bilder – Die Zweite.

Wochen später… und endlich sind die letzten Tiere ins Kinderzimmer eingezogen! 

Die erste Hälfte der Kinderzimmer-Deko – bestehend aus Tiger, Eule und Löwe – habe ich euch ja vor ein paar Monaten schon vorgestellt. Nun hatte ich endlich Zeit auch die zweite Hälfte zu malen: Affe, Hase und Bär.

Kinderzimmer-BilderIch habe die drei Tierchen wieder mit Acryl auf verschieden große Leinwände gemalt. Der Bär ist 30 x 30 cm groß und sollte ursprünglich ein Panda werden. Ich habe mich dann aber spontan umentschieden und bin im Nachhinein aber garnicht glücklich mit meiner Entscheidung: der Bär ist etwas dunkel geraten und die ganze Reihe ist leider viel weniger fröhlich geworden als die ersten drei Motive. Grün und Braun dominieren die Motive deutlich und wenn mich der Ehrgeiz packt korrigiere ich das vielleicht noch einmal.

Trotzdem haben wir die sechs Bilder erst einmal aufgehängt und im Zusammenspiel mit den anderen Motiven kleiden sie unsere Wände doch ganz vorzüglich. Auch der Zwerg freut sich, dass er endlich keine nackten Wände mehr anschauen muss und lässt die Kunstwerke auch brav hängen.

Wie die Bilder im Raum wirken zeige ich euch in naher Zukunft, wenn es dann auch mal um die restliche Kinderzimmereinrichtung geht.

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{Freebie} Taschentücher-Box

Inzwischen ist der Dreijährige aus der Phase raus, aber es gibt sie vermutlich bei jedem Kleinkind: die Taschentücher-Rauszieh-Phase. Bei uns gerne auch mal kombiniert mit der Papier-Zerreiß-Phase, aber das ist ein anderes Thema. Ihr fragt euch nun wie ich in dieser nervenaufreibenden Zeit cool bleiben konnte? Na mit einer wiederbefüllbaren Taschentücherbox! 

Anfangs ist es ja noch ganz lustig den Zwerg beim taschentücherrausziehen zu beobachten. Dann wird es aber irgendwann nervig und schließlich ereilte mich die Scham über die maßlose Verschwendung von eigentlich noch guten Papiertüchern. Zuerst fummelte ich die noch brauchbaren Exemplare immer wieder zurück in die Pappschachtel. Bis ich irgendwann genervt diese wundertolle Version einer Taschentücher-Stoffhülle ergoogelte. Leider fand aber nirgends ein Schnittmuster dazu, also erstellte ich kurzerhand selbst eines! :-))
Taschentücherbox aus Stoff

Also: Wie hab ich’s gemacht?

Zunächst habe ich mir drei schöne Stoffe aus dem Fundus gesucht. Für die Unterseite wollte ich etwas festeren Stoff und habe mich für rauchblaues Kunstleder entschieden. Wachstuch oder Canvas hätte an dieser Stelle sicher auch gut funktioniert. Oben habe ich zwei dünnere Stoffe verwendet. Zu dünn sollte das Material aber auch nicht sein, da es hier ja durch das Rein und Raus der Taschentücher viel beansprucht wird.

Wie ich Schritt für Schritt vorgegangen bin, könnt ihr im Schnittmuster nachlesen. Ich habe eine detaillierte Anleitung für euch erstellt, die ihr unten gerne downloaden könnt.

Die Box zu nähen ging dann ratzfatz. In 30 bis 60 Minuten sollte es erledigt sein und eure Taschentücher haben wieder ein kuscheliges Zuhause. Die Tücher werden durch die obere Öffnung in die Stoffhülle gefummelt und mit etwas Übung klappt das ganz gut. Zwar wird die Hülle gegen Ende der Packung etwas labberig, dafür kann man aber auch gut abschätzen wie viele noch da sind. Das ist ja bei den festen Boxen nicht so leicht möglich. Außerdem kann die Stoffbox noch so oft wütend durchs Zimmer geworfen werden – echte Verletzungen bleiben hier auf jeden Fall aus.

Die Stoffbox steht bei uns im Kinderzimmer und wird inzwischen weniger frequentiert, macht sich aber immer noch schmuck im Regal.

So und nun: downloaden, nachnähen und sich weiterhin an der Taschentücher-Rauszieh-Phase erfreuen!
Taschentücher-Box (PDF | Din A4 | 2 Seiten)

Ich freue mich über eure Rückmeldungen und wünsche euch viel Spaß beim nachnähen! :-)

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Einhörnige Geburtstagstorte

Über Nacht ist aus unserem Kleinkind ein richtiges kleines Kind geworden und zur Feier des Tages gab es eine kunterbunte, kalorienbombige Einhorntorte. Zugegebenermaßen habe ich mich des Angebots von TorteMich bedient. Gebacken habe ich aber dennoch ganz alleine. :-)

Einhorntorte

Die ersten beiden Geburtstagskuchen, die ich dem Zwergenmenschen gebacken habe, waren eher so zuckerfreie bananenbrotgesunde Geschichten. Jetzt zum dritten Geburtstag sollte es endlich Zucker und Fett in rauhen Mengen geben. Und so habe ich den Sohnemann eine Torte von TorteMich aussuchen lassen.
Wer die Firma nicht kennt: TorteMich bietet eine vielfältige Auswahl an Tortensets an, die alle auch für Anfänger gut umsetzbar sind.
Der Zwerg hat sich also für die Einhorn-Torte entschieden und so bestellte ich das Set für eine kleine Torte für 6-8 Erwachsenenportionen. Für rund 35 Euro bekommt man alles mit, was man so braucht: Anleitung, Backmischungen, Deko, Lebensmittelfarbe, Spritzbeutel, Spachtel und sogar die erforderlichen Backformen und Ausstecher. Nur die Tortenplatte habe ich extra mit dazubestellt. Was man frisch dazugeben muss sind lediglich Eier, Butter und Milch.

Wie die wundertolle Torte entstanden ist

Die Böden.

Online bei Youtube findet sich eine Schritt für Schritt Anleitung zu der wundertollen Einhorntorte. Außerdem liegt dem Set eine Anleitung in Papierform bei. Was mich zuerst verwirrt hat: die Videoanleitung bezieht sich auf das große Set für 12-14 Erwachsene. Ich hatte aber das kleine Set und so stimmten die Mengenangaben im Video nicht mit denen in der Papieranleitung überein. Nachdem diese erste Verwirrung überwunden war, startete ich wie empfohlen zwei Tage vor der fabulösen Geburtstagsparty und machte zuerst die Tortenböden.
Im Original sind die Böden alle neutral “kuchenfarbig”. Da ich aber ja nun keine Backanfängerin mehr bin, veränderte ich eine Kleinigkeit im Rezept und färbte die vier Böden regenbogenbunt ein. Dazu teilte ich den Teig in vier gleich große Teile und mischte je eine der vier beiliegenden Lebensmittelfarben unter. Erst dann steckte ich die Papierbackformen mit dem bunten Teig in den Ofen wie beschrieben.

Die weiße Creme.

Am nächsten Tag folgte der aufregende Teil: die Creme. Diese aus Butter, Milch und dem Pulver aus dem Set zusammenzurühren war dabei noch die leichteste Aufgabe. Dann mussten die Böden aus der Form gelöst und übereinander gestapelt werden. Die Creme bildete dabei eine süßleckere Klebeschicht. Dann wurde die Torte zwischengekühlt und noch einmal von außen mit einer dicken Schicht Creme perfekt und lückenlos ummantelt. Um mir diese Arbeit zu erleichtern stellte ich den Kuchen auf eine Drehplatte.

Die bunte Creme.

Während der Kuchenrohling dann wieder im Kühlschrank parkte, trennte ich die übrige Buttercreme in vier Teile, färbte sie ein und füllte sie wie in der Anleitung verlangt in vier Spritzbeutel.
Der anschließende Schritt war dann der aufregendste: die bunte Creme musste ringsum in bunten Streifen aufgetragen und dann glatt gestrichen werden. Das klappte erstaunlich gut und so ummantelte ich sogar die Oberseite farbig obwohl die laut Rezept auch weiß hätte bleiben können.

Nachdem das alles so gut geklappt hatte stellt ich den Kuchen wieder kalt damit die weiche Buttercreme richtig fest werden konnte.

Die Marzipanwolken.

Wie beschrieben rollte ich das Marzipan aus (man kann bei der Bestellung auch je nach Vorliebe Fondant auswählen). Dann stach ich etwa 20 kleine Wolken aus. Ich hatte lange überlegt wie ich das Zwergenalter auf die Torte bringen könnte und Schnitt deshalb auch eine kunstvolle “3” aus der süßen Masse heraus. Dann klebte ich die Dekoelemente sorgfältig auf die inzwischen fester gewordene Cremehülle. Tatsächlich hielt alles bombenfest an Ort und Stelle und so wanderte der fast fertige Kuchen wieder in seinen kühlen Warteraum.

Das Deko-Finish.

Am nächsten Morgen – dem Partytag – verlieh ich dem Schätzchen noch den letzten Schliff: ich steckte wie beschrieben die Dekoelemente auf und bestreute die Torte mit bunten Glitzerzuckerln.

Der tollste Überraschungsmoment war dann der beim anschneiden als die regenbogenbunten Böden zum Vorschein kamen. Zusammen mit der weißen Buttercreme war der Kuchen nicht nur eine Gaumen- sondern auch eine echte Augenfreude!

Unsere Gäste glaubten kaum dass ich diese tolle Torte selbst gebacken hatte und sogar der Zwergenmensch war ganz aus dem Häuschen und klaute fleißig die Glitzersteinchen vom Kuchen. :-))

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