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Selbstportrait

Wie immer und doch ganz anders…

Der Zwerg hat unser Leben ja ganz schön durcheinander gewirbelt und viele unserer geliebten Traditionen mussten in den letzten Monaten pausieren. Wir haben manche unserer Hobbies erst mal auf Eis gelegt um mehr Zeit für Familien- und Hausarbeit zu haben und so habe ich auch die letzten jährlichen Selbstportraits unter den Tisch fallen lassen. Jedes Mal habe ich (mit einem kleinen Grummeln im Hinterkopf) zugeben müssen: Nein, ich fühle mich nicht danach! Keine Zeit, keine Muße, kein Platz!

Langsam entspannt sich unsere Situation aber immer mehr – der Kleine und wir grooven uns aufeinander ein – und so habe ich es endlich wieder angepackt mein traditionelles Selbstbildnis anzufertigen. Diesmal habe ich mir richtig, richtig viel Zeit gelassen. Habe mich nicht selbst unter Druck gesetzt sondern immer in kleinen Sessions weiter gemalt bis ich schließlich sagen konnte: Ja! So kann ichs lassen! :-)

Selbstportrait 2021
Mich hat sehr überrascht dass ich trotz der langen Malpause technisch nicht schlechter geworden bin. Im Grunde ging es mir diesmal leicht von der Hand, auch wenn ich zwischendrin (wie immer) einen Moment hatte in dem ich dachte: oh oh… jetzt hast du’s versaut…
Bestimmte Details stimmen nicht: der Hals ist etwas lang geraten und die Augen unterschiedlich groß… dennoch bin ich ganz zufrieden.

Interessant finde ich immernoch wie mein Blick auf mich selbst und mein Malstil sich kontinuierlich weiterentwickeln und ändern. Wie sich Stimmung und Stresslevel auf den Ausdruck des Models und die Fertigkeiten der Malerin auswirken.
Diesmal schaue ich weniger verträumt drein, als die letzten Jahre. Wenn ich mir selbst in die Augen sehe, wirke ich auf mich gereifter und aufmerksamer. Der Fokus liegt klar auf den Augen und der Körper verschmilzt mit dem Hintergrund, gerade so, als ob ich mich selbst beim betrachten im Spiegel festhalten wollte, um nicht zu verschwinden…
Und ein bisschen ist es auch gerade so: schwer sich selbst fest zu halten – sich selbst zu erkennen – bei all dem Gewusel, das gerade um mich herum schwirrt. Mir scheint es manchmal schwierig zwischen Wäschebergen, Windelfiaskos und Weinattacken noch zu wissen wer ich bin und wo ich noch gleich hin wollte. Da hilft es manchmal sich selbst im Spiegel ganz tief zu fixieren, durchzuatmen und einmal durch zu zählen ob noch alle sieben Sinne dabei sind. :-))

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Und läuft…

Wie manche von euch schon wissen: alle Jahre wieder male ich zu meinem Geburtstag ein Selbstportrait. Welches Format oder welche Technik ich dabei benutze ist für mich jedes Jahr offen und im Moment male ich am liebsten mit Acrylfarben auf Leinwand.

In dem Portrait spiegelt sich für mich immer viel von dem, was mich in den letzten Wochen bewegt hat und ich bin jedes Jahr aufs neue überrascht über die aktuelle Momentaufnahme, die ich für meine Sammlung festgehalten habe.
Selbstportrait
Das vergangene Jahr 2016 glich einer echten Achterbahnfahrt und erst in den letzten Wochen rollt der Wagen etwas langsamer, sodass ich auch mal die Aussicht genießen kann.  Nach dem Drunter und Drüber ordnen sich die Gedanken jetzt endlich wieder und die vielen aufwühlenden Neuerungen finden ihren Platz in meinem Alltag.
Den turbulenten Start ins Jahr machte ich mit neuem Job #1 in einer kleinen Münchner Agentur. Es hat mir dort gut gefallen, aber noch bevor ich mich richtig heimisch fühlen konnte, musste ich wegen Auftragsmangels schon wieder meinen Tisch räumen.
Im Sommer stand dann ja die lang ersehnte Traumhochzeit an sodass ich all meine Energie und jede Menge Freizeit in die Hochzeitsorganisation steckten konnte.
Zwischendrin habe ich mich dann (leider… oder zum Glück??  ) zum zweiten Mal auf Jobsuche begeben. Die Zusage zu Job #2 lies dann auch nicht lange auf sich warten und ich war zum August schon wieder unter Dach und Fach. In dem großen Verlagshaus bin ich jetzt ganz den Themen “Yoga” und “veganes Leben” verschrieben. Es fühlt sich jetzt an wie im Hafen angekommen und ich richte mir gerade viele neue Routinen ein – mache Sugar-Free-Challanges und gehe wieder regelmäßig schwimmen… Außerdem freue ich mich natürlich riesig über die neuen Aufgaben, die neue Umgebung, jede Menge Input und neue Bekanntschaften.

Von der Leinwand gucke ich dieses Mal eher süß und verträumt… ich denke schon dass man die Entspannung über die vielen gelösten Konflikte in meinem Gesicht sehen kann! Vielleicht bin ich aber auch einfach nur ins malen versunken…?
In jedem Fall sehe ich den nächsten Monaten eher zuversichtlich entgegen, freue mich auf tolle Urlaube wie unsere aufgeschobene Hochzeitsreise und auf spannende Aufgaben wie die Hochzeitsvorbereitungen für die beste Freundin.
Und wenn ich mir den Stoff-Fundus so anschaue: es muss 2017 wieder mehr genäht werden! 

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