Heiße Monster-Maschinen-Torte
Bevor bald schon wieder der nächste Geburtstag ansteht, zeige ich euch heute endlich das fabulöse Kuchenkunstwerk, das ich dem Zwerg zum 4ten Geburtstag gezaubert habe.
Man gewinnt ja mit jeder Torte an Erfahrung und diese hier war mir im wahrsten Sinne des Wortes eine Lehre. Doch beginnen wir von vorne: Wie hab ich’s gemacht?
Zwei Tage bis zur Party – Am Abend
Wie ich im letzten Jahr bei der kunterbunten Einhorntorte gelernt habe, sollte man mit dem Backen einer solchen Torte schon einen oder zwei Tage vor dem geplanten Gelage beginnen, weil die Buttercreme immer wieder im Kühlschrank fest werden muss. So habe ich also für die Party am Samstag bereits am Donnerstag Abend angefangen und als erstes die Böden hergestellt. Vorlage war ein einfaches Schokokuchenrezept für eine normale 26 cm Springform. Den Teig habe ich dann aber in vier separaten Formen gebacken. Die sind beschichtet und haben 20 cm Durchmesser, sodass der Kuchen zwar etwas schmaler als gewohnt, dafür aber umso höher wird.
Nach dem Backen habe ich die vier Böden auskühlen lassen und erst am nächsten Tag aus den Formen gelöst.
Ein Tag bis zur Party – Am Morgen
Für die Buttercreme habe ich mir diesmal wieder professionelle Hilfe geholt: damit nichts schief gehen kann wie bei meinem Maulwurfkuchen kaufte ich ein schwarz-weißes Tortencreme-Duo zum anrühren. Aus Schlagsahne und Milch wurde so in Minuten eine gelingsichere Creme die sich prima verarbeiten ließ. Die Schokocreme war mir aber doch zu hell, und so mischte ich ein paar Löffel Backkakao unter, um später glaubwürdigen Matsch und Erde nachzubilden.
Die Vanille-Creme teilte ich in drei Portionen und füllte erst einmal die Zwischenräume zwischen den vier Böden. Dabei habe ich, wie die letzen Male auch, auf einer Drehplatte gearbeitet und eine Streichpalette zu Hilfe genommen. Damit die helle Creme dann von außen nicht zu sehen ist, habe ich die Seiten mit der einer Portion dunkler Creme verspachtelt. Anschließend durfte der Tortenrohling ein paar Stunden im Kühlschrank fest werden.
Ein Tag bis zur Party – Am Abend
Nachdem die Kuchenschichten eine stabile Verbindung eingegangen waren, machte ich mich an die heikle Kreativarbeit. Zuerst schnitt ich mutig und mit einem großen Brotmesser eine spiralförmige Fahrbahn in den Kuchenblock. Den Verschnitt setzte ich auf die Spitze der Torte und klebte die Stücke und Brösel gut mit dunkler Tortencreme fest. Dann setzte ich neu gekaufte Monstertrucks oben auf und modellierte die Serpentine so, dass die Trucks auch von alleine stehen bleiben. Mit Joguretten und Balistos als kleine Holzstämme bildete ich Treppen und Absätze um den Rädern mehr Halt zu geben.
An diesem Abend bastelte ich ebenfalls einen Teil der Deko. Feurige Flammen und saftiges Gras aus farbigem Fondant sollten den Kuchen am nächsten Tag zieren.
Der Tag der Party – Am Morgen
Die Torte konnte über Nacht nochmal richtig fest werden, sodass sie eine prima Leinwand für die folgende Dekoration abgab. Ich säumte die Fahrbahn mit grünen Grasstreifen und außen klebte ich die tollen Flammen auf die Creme. Dann wähnte ich mich schon am Ende meines Kuchenprojekts, doch ich hatte mich zu früh gefreut: nach zwei Stunden warf ich zufällig einen Blick in den Kühlschrank und mich traf fast der Blitz: die Flammen hielten nicht fest und rutschten langsam ab.
Panisch ergoogelte ich was das Problem sein könnte und lernte: Fondant hält nicht auf (jeder) Buttercreme! Ist zu viel Wasser in der Creme, löst sich der Zucker im Fondant auf und die schöne Deko zerläuft – eben wie es bei mir passiert ist. Im Notfallmodus entwickelte ich also einen Plan B: Ich pickte vorsichtig die Flammen von der Torte und trocknete sie mit Küchenkrepp. Dann schmolz ich Schokolade und strich die Rückseite der Fondant-Deko damit ein. Im Kühlschrank wurde die Schokoschicht schnell fest und ich konnte nun – dank der wasserfesten Schutzschicht – endlich letzte Hand an mein Kuchenkunstwerk legen. Durch die Schokolade wurden die Flammen zwar ziemlich steif und schwer, ließen sich jetzt aber problemlos auf die Creme kleben und keiner merkte später meinen Fauxpas.
Erst kurz vor dem Servieren parkte ich noch die zwei Monstertrucks auf der Fahrbahn und steckte eine Kerzen-Vier als Ziel der Rallye auf den Gipfel.
Der Zwergenmensch hat große Augen gemacht als wir die Torte präsentierten – tragischerweise mehr über die Autos als über die Torte selbst – aber den Erwachsenen hat sie dafür umso besser geschmeckt. Und dass es schmeckt, ist bei all der Arbeit doch immernoch das Wichtigste!
. M-Beutel