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August 12, 2014

Dirndl-Sew-Along – der Rock

Heute zeige ich euch stolz den ersten Teil meines Freestyle-Dirndls. Genauso Freestyle wie der Schnitt ist bei mir nämlich auch die Reihenfolge: anstatt mit dem Mieder habe ich mit dem Rock angefangen.

Dass bei mir alles etwas unorthodox laufen wird, hatte ich beim letzen Mal ja schon erwähnt und man möge mir verzeihen, aber wie so oft gibt es auch hier einen einfachen Grund für die verdrehte Reihenfolge: Damit ich weiß wo das Mieder meines Zweiteilers exakt enden muss, brauche ich zuerst den fertigen Rock.

Dirndl-Rock

Rein äußerlich wirkt dieser Rock ja recht unspektakulär, aber im Inneren habe ich ihn gespickt mit Gimmicks!

Zunächst ist der Bund vorne als Formbund gearbeitet und hinten als Gummizug. So passt er sich meiner sich ständig wechselnden Figur an und ist schön bequem. Für ungeübte Augen sieht die Gummiraffung fast aus wie klassisch gestiftelt und passt deshalb optisch gut ins Konzept.

Das zweite Special sind die versteckten Druckknöpfe im Bund. An denen wird später das Mieder angeknöpft, sodass aus dem Zweiteiler flugs ein Kleid wird. Es sind sechs Stück an der Zahl und ich habe sie innen angebracht, bevor ich den Bund ganz zusammengenäht habe.

Der untere Saum ist mit einem breiten, schwarzen Beleg gelöst. Der versteckt die vielen Nahtzugaben, die durch das Einsetzen des schwarzen Streifens entstanden sind. Den Beleg habe ich im Nahtschatten eben dieses Schmuck-Streifens angenäht. Obwohl ich mich bemüht habe gerade hier sauber zu arbeiten, merkt man jeden Millimeter den ich schief zugeschnitten oder genäht habe sodass es ein “außen hui – innen pfui”-Saum geworden ist.
Gut dass einem selten jemand so genau unter den Rock guckt! 

Insgesamt ist mir dieser erste Teil aber recht gut gelungen, wie ich finde. Auf jeden Fall ist der Rock so einzeln gut tragbar und nicht eindeutig als Teil eines Dirndls zu identifizieren (wenn man es nicht darauf anlegt ).
Nur einen Wehrmutstropfen musste ich schlucken: Der Rock ist vom Grundsatz her ja ein Tellerrock mit 170 cm Durchmesser. Das wiederum erforderte beim Zuschneiden zwei Halbkreise die ich senkrecht zum Musterverlauf zuschneiden musste. Im Klartext heißt das: Das Muster verläuft vorne bzw. hinten am Rock quer und an den Seiten hochformatig. Nach langem hin- und herüberlegen war ich bereit in den sauren Apfel zu beißen und das auf diese Art zu lösen, denn ich will lieber ein “falsches” Muster vorne haben als eine hässliche Naht. Außderdem wird man bei den vielen Falten eh nicht viel vom Muster nachvollziehen können und im besten Fall liegt sowieso die Dirndl-Schürze über der Vorderseite und versteckt diesen “Fehler”. 

Beim Mieder werde ich das Muster dann aber auf jeden Fall richtig zuschneiden, denke ich. Beim Tellerrock ist das eben so, dass das Muster einmal im Kreis tanzt.

So, und nun fesch zum creadienstag #136 damit, und natürlich morgen zum Dirndl-Sew-Along! Ich bin schon gespannt wie schön geschnürt die anderen Damen daherkommen werden!

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