Nachdem ich ja vor 10 Tagen spontan zum Sew-Along beim MMM gestoßen bin und hier schon meine Inspiration (nämlich: Toller Stoff! Dirndl muss!) umschrieben habe, soll es heute konkreter werden: Wir haben uns entschieden: Stoff und Schnitt werden vorgestellt. Nächtelang habe ich also Varianten im Kopf jongliert und heute stelle ich euch meinen bisher erdachten Plan vor.
Der Stoff ist bei mir ja quasi das Zugpferd des Ganzen. Ich habe mich für einen graugrundigen Baumwollstoff mit pinken, weißen und petrolfarbenen Lilien-Ornamenten entschieden. Die Schürze wird aus einem superschönen, modernen Vogelstoff von Echino. Dazu kombiniere ich schwarze Paspel an den Miedernähten und einen schwarzen umlaufenden Streifen am Rock. Ich habe lange über Spitze nachgedacht aber ich werde wohl am Ende mit dem Schmuck eher zurückhaltend bleiben und ein weniger verspieltes Dirndl nähen, weil ich finde, dass das Muster vom Hauptstoff schon aufregend genug ist.
Um die passenden Miederhaken zu finden, habe ich verschiedene Modelle auf Papier ausgedruckt, ausgeschnitten und auf meinen Stoff gelegt. Ich glaube ich habe jetzt auch die wirklich perfekt passenden rausgesucht und bin mit meinem Material bis hierhin schon mal ganz zufrieden.
Mein Dirndl wird wie gesagt eher modern aussehen, aber doch noch dirndelig wirken (so hoffe ich zumindest). Im inneren Aufbau dagegen wird es sehr unkonventionell und ich hoffe nicht aus dem Sew-Along verbannt zu werden, ob meiner untraditionellen herangehensweise.
Doch der Reihe nach!
Es gibt ja ein paar Punkte die mich bisher abgehalten haben, ein Dirndl zu nähen. Zu aller erst:
. So viel Arbeit für ein Kleid das ich nur ein oder zwei Mal im Jahr anziehe!
Das Problem löse ich ganz einfach über einen Zweiteiler: Mieder und Rock werden bei mir getrennt aber zusammenknöpfbar. So kann ich den Rock auch einzeln tragen und durch den modernen Touch fühle ich mich auch unterm Jahr nicht unpassend landhausig angezogen.
Dann das schwierigste Problem:
. Was, wenn ich in ein paar Monaten aus dem Dirndl “rausgewachsen” bin?
Leider sind Gewichtsschwankungen tatsächlich bei mir ein ernstzunehmender Faktor und mein Kleiderschrank verfügt über Kleidung von Größe 38 bis 46.
Inzwischen habe festgestellt, dass Mieder für mich das absolut perfekte Fest-Outfind sind, da ich sie immer passend schnüren kann. Leider habe ich bei meiner Recherche nirgends ein Dirndl finden können, das “richtig” geschnürt ist. Die Schnürung ist immer nur Zierde oder zumindest nicht so fest, wie ich mir das bei einem Mieder vorstelle. Also habe ich mir einen wahnwitzigen Plan zurecht geschustert, wie ich mir ein echtes Mieder im Dirndl-Pseudo-Schnür-Look zaubern kann. Genaueres verrrate ich aber erst im August im Abschnitt “Mieder” .
Dass ich zu diesem Projekt keinen Kaufschnitt verwende, ist vermutlich allen klar, die meinen Blog schon etwas länger verfolgen. Ich finde einfach keine fertigen Schnitte die mir passen und stehen. So bin ich also aktuell dabei, den Mieder-Schnitt, den ich vom Mittelalter-Mieder ausgehend entwickelt habe, zu finishen. Der Rock wird (ebenfalls unkonventionell) ein Tellerrock werden und deshalb kein großes Problem. Da habe ich ja schon Erfahrung.
Über Schürze und Bluse mache ich mir dann im Anschluss Gedanken, wenn das restliche Kleid steht. Eine Schürze habe ich hier schon mal genäht. Da bin ich recht zuversichtlich. Und von der Bluse sieht man ja nicht viel, die kann also bis dahin ein bisschen vernachlässigt werden.
Ich muss mich jetzt glaub ich erst mal durch mein Miederprojekt durchwurschteln und wieder Licht am Ende des Tunnels sehen. Mal schaun ob ich das alles so hingezimmert bekomme, wies mir beim Zeichnen leicht von der Hand ging.
. M-Beutel