Dirndl-Sew-Along – der Rock
Heute zeige ich euch stolz den ersten Teil meines Freestyle-Dirndls. Genauso Freestyle wie der Schnitt ist bei mir nämlich auch die Reihenfolge: anstatt mit dem Mieder habe ich mit dem Rock angefangen.
Dass bei mir alles etwas unorthodox laufen wird, hatte ich beim letzen Mal ja schon erwähnt und man möge mir verzeihen, aber wie so oft gibt es auch hier einen einfachen Grund für die verdrehte Reihenfolge: Damit ich weiß wo das Mieder meines Zweiteilers exakt enden muss, brauche ich zuerst den fertigen Rock.
Rein äußerlich wirkt dieser Rock ja recht unspektakulär, aber im Inneren habe ich ihn gespickt mit Gimmicks!
Zunächst ist der Bund vorne als Formbund gearbeitet und hinten als Gummizug. So passt er sich meiner sich ständig wechselnden Figur an und ist schön bequem. Für ungeübte Augen sieht die Gummiraffung fast aus wie klassisch gestiftelt und passt deshalb optisch gut ins Konzept.
Das zweite Special sind die versteckten Druckknöpfe im Bund. An denen wird später das Mieder angeknöpft, sodass aus dem Zweiteiler flugs ein Kleid wird. Es sind sechs Stück an der Zahl und ich habe sie innen angebracht, bevor ich den Bund ganz zusammengenäht habe.
Der untere Saum ist mit einem breiten, schwarzen Beleg gelöst. Der versteckt die vielen Nahtzugaben, die durch das Einsetzen des schwarzen Streifens entstanden sind. Den Beleg habe ich im Nahtschatten eben dieses Schmuck-Streifens angenäht. Obwohl ich mich bemüht habe gerade hier sauber zu arbeiten, merkt man jeden Millimeter den ich schief zugeschnitten oder genäht habe sodass es ein “außen hui – innen pfui”-Saum geworden ist.
Gut dass einem selten jemand so genau unter den Rock guckt!
Insgesamt ist mir dieser erste Teil aber recht gut gelungen, wie ich finde. Auf jeden Fall ist der Rock so einzeln gut tragbar und nicht eindeutig als Teil eines Dirndls zu identifizieren (wenn man es nicht darauf anlegt ).
Nur einen Wehrmutstropfen musste ich schlucken: Der Rock ist vom Grundsatz her ja ein Tellerrock mit 170 cm Durchmesser. Das wiederum erforderte beim Zuschneiden zwei Halbkreise die ich senkrecht zum Musterverlauf zuschneiden musste. Im Klartext heißt das: Das Muster verläuft vorne bzw. hinten am Rock quer und an den Seiten hochformatig. Nach langem hin- und herüberlegen war ich bereit in den sauren Apfel zu beißen und das auf diese Art zu lösen, denn ich will lieber ein “falsches” Muster vorne haben als eine hässliche Naht. Außderdem wird man bei den vielen Falten eh nicht viel vom Muster nachvollziehen können und im besten Fall liegt sowieso die Dirndl-Schürze über der Vorderseite und versteckt diesen “Fehler”.
Beim Mieder werde ich das Muster dann aber auf jeden Fall richtig zuschneiden, denke ich. Beim Tellerrock ist das eben so, dass das Muster einmal im Kreis tanzt.
So, und nun fesch zum creadienstag #136 damit, und natürlich morgen zum Dirndl-Sew-Along! Ich bin schon gespannt wie schön geschnürt die anderen Damen daherkommen werden!
. M-Beutel
Wirklich sehr schön geworden, Dein Dirndl-Rock! Toll finde ich auch die praktischen Details wie den Gummizug und die Druckknöpfe. Ich bin schon sehr auf das Endergebnis gespannt!
Liebe Grüße,
Kerstin
Der Rock gefällt mir schonmal sehr gut. Bin auf weiteres gespannt.
Dein Rock sieht ja schon mal super aus… du hast ihn ja echt gepimpt :) Ich bin schon wahnsinnig gespannt, wie es aussehen wird, wenn das Mieder fertig ist und am Rock befestigt ist. Übrigens… dass das Muster irgendwie verkehrt sein sollte, davon sehe ich nix… :)
Mir gefällt Dein Rock sehr. Gerade, dass man ihn auch undirndelig tragen kann. Lässt sich mit dem schwarzen Streifen sehr gut kombinieren. Der Gummizug ist klasse. Bin gespannt auf den Rest Deines Freestyle-Dirndls.
Viele Grüsse Heike
Steht dir verdammt gut dieser Rock, gefällt mir! Ich bin generell ein Fan von solchen taillienhohen Röcken, unter denen man auch ein kleines Bäuchlein perfekt kaschieren kann. In meinem Kleiderschrank befinden sich glaube ich mindestens siben solcher Exemplare, in allen Längen und Farben. :D
Ich finde, du kannst den Rock auch gut alleine ohne Mieder anziehen, er ist auch so ein absoluter Eye-Catcher. Freu mich schon auf das Endresultat deines Freestyle-Dirndls!
Vielen lieben Dank euch allen für das nette Lob! Bei so viel Zuspruch muss der Rest ja gut werden
Grüße an euch
von Melanie
Mir gefällt der Rock ebenfalls sehr gut. Ich habe dazu eine ähtechnische Frage: Wird der Rock auf Hüftweite zugeschnitten? er hat keinen Reißverschluss, welche Weite muss man dann wählen, damit man hineinkommt, aber der Rock in der Taille nicht zu voluminös ist? Und wie macht man den Wechsel zwischen Formbund und Gummizugbund am besten?
Liebe Grüße
Neumon
Hallo liebe Neumon,
bei meinen “normalen” Tellerröcken wähle ich ein “Einstiegsloch” das knapp größer ist, als mein Hüftumfang. Hier habe ich allerdings einen Innenkreis von ca. 70 cm Durchmesser gemacht, damit ich schön viel Material zum einreihen habe und der Rock faltiger wird.
Ob meine Art den Bund zu gestalten die beste ist, weiß ich jetzt auch nicht, aber in meinem Fall habe ich zuerst den vorderen Teil des Rockes eingereiht und am Formbund angenäht (aber nur an dessen Vorderseite). Dann habe ich einen langen Tunnel für den rückwärtigen Bund an den hinteren Teil des Rockes genäht und den Gummi eingezogen. Anschließend habe ich den Formbund rechts auf rechts über den Gummibund geklappt und die beiden Seiten fest miteinander vernäht. Zum Schluss habe ich dann den Formbund wieder auf rechts gedreht und ihn im Nahtschatten wo der Rock beginnt festgenäht.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen weiter!
Liebe Grüße zurück
von Melanie
Liebe Melanie,
vielen Dank für Deine rasche Antwort. Ja, die Informationen helfen mir weiter.
Ich habe gestern lang in Deinem Blog gestöbert, der mir sehr gut gefällt.
Liebe Grüße
Bitte, gerne! Und freut mich, dass dir meine Arbeiten gefallen
ich finde den rock phänomenal!! ein tellerrock aus trachtenstoff steht auch schon auf meiner was-ich-noch-alles-nähen-will-liste!
aber davor muss ich noch mein dirndl fertig bekommen!
liebe grüße
nata astri
http://nataastri.wordpress.com/