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DIY

{Advents-Challenge} Ich zeichne ein Memory

Wie ihr im letzten Beitrag lesen konntet: ich bin ein Fan von Adventskalendern! Und obwohl ich unter chronischem Zeitmangel leide, werde ich mich dieses Jahr einer Advents-Challenge stellen: ich zeichne ein Memory für den Zwerg! …und ihr dürft euch täglich überraschen lassen :-))

Advents-Challenge

Seit Zwergi auf der Welt ist komme ich viel weniger zum Zeichnen als früher… Schöne Papiere werden sofort zerrissen, Pinsel sehen bald aus wie gerupft und Tuschestifte liegen zu lassen kann schnell in einer Katastrophe enden. Also habe ich mir kürzlich ein iPad zugelegt um endlich mal wieder (nur eben digital) zu zeichnen.

Zeichnen mit dem iPad… bringt’s das?

Ich bin jetzt nicht der Pro was digitales Zeichnen angeht und im Netz findet man bestimmt für jeden Stil und jede Technik den passenden YouTube-Guru. Ich bin darin noch ziemlich neu und finde noch meinen Stil. Was ich bisher jedoch sagen kann: ja, digital zu zeichnen bringt’s für mich voll! Natürlich ist die Haptik eine andere, man vermisst (vor allem am Anfang) sehr das Gefühl von Papier uns Bleistiftspitze. Aber so zu arbeiten hat durchaus auch seine Reize! Ich kann Nachts neben dem Zwerg im Bett zeichnen. Ohne Licht und ohne Sauerei. Wenn er mir das Ding aus der Hand reißt drücke ich schnell den Knopf und alles ist save. Und nicht zuletzt: es gibt Ebenen und einen Zurück-Button :-)) …ein Lügner wer sich nicht schon einmal gewünscht hat einen fehlgelaufenen Strich einfach löschen zu können!

Und was war das jetzt mit dem Memory?

Die Idee ein Memory zu zeichnen kam mir beim Weihnachtsgeschenke-Shopping: ich suchte nach einem schönen Memory für den Zwerg – kindgerecht gezeichnet und mit allen Dingen die er kennt und mag – aber leider konnte keines meinen peniblen Ansprüchen genügen. Also ist die Lösung wie so oft: Was es nicht zu kaufen gibt muss man eben selber machen! Und da ein Memory passenderweise 24 Karten hat, eignet sich das Projekt perfekt für eine Zeichen-Challenge zum Advent. :-)

Also lehnt euch zurück und freut euch auf 24 kleine Kunstwerke für 24 wundertolle Adventstage:

#1 Der Apfel
#2 Der Saft
#3 Der Kaktus
#4 Der Hund
#5 Die Jacke
#6 Das Marmeladenbrot
#7 Das Unterseeboot
#8 Der Fisch
#9 Die Buntstifte
#10 Die Hose
#11 Der Frosch
#12 Das Feuerwehrauto
#13 Die Mütze
#14 Der Dino
#15 Die Rakete
#16 Die Turnschuhe
#17 Die Gitarre
#18 Das Auto
#19 Der Schneemann
#20 Die Katze
#21 Die Mama
#22 Der Papa
#23 Das Kind
#24 Der Weihnachtsbaum

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Advents-Geländer-Kalender

Der Zwerg ist nun stolze 2,5 Jahre alt und beherrscht das Päckchenöffnen wie ein Profi. Zeit, ihm seinen ersten individuellen Adventskalender zu schenken!

Ich liebe ja Adventskalender! Diese Vorfreude darauf jeden Morgen eine kleine Aufmerksamkeit auszupacken – eine Überraschung die man sich selbst nie gegönnt hätte. Ich liebe es sie zu öffnen und ich liebe es welche zu verschenken. Und wie man hier und hier sehen kann, habe ich in den letzten Jahren immer wieder welche für den Mann oder für meine Kunden selbst gemacht. Umso mehr freut es mich, dass ich die nächsten Jahre ein wehrloses Opfer für meine Obsession habe, das ich mit meiner übertriebenen Weihnachts-Schenk-Freude überschütten kann: Nämlich den Zwerg!

Lange haben wir überlegt womit unser Zweieinhalbjähriger dealen kann, und womit noch nicht. Wo hängen wir einen Adventskalender sicher auf und was kommt hinein?
Da wir uns noch in der Aufreiß- und Rumschmeiß-Phase befinden, durften auf keinen Fall Dinge dabei sein, die zerbrechen oder auslaufen können. Was wir aktuell auch noch nicht im Kalender haben wollen sind Süßigkeiten. Wir einigten uns also auf eine bunte Mischung aus Kleinigkeiten aus dem Ein-Euro-Laden und richtigen Überraschungen, die wir gemeinsam in den letzten Wochen besorgt haben.

Adventskalenderpäckchen am Treppengeländer

Was ist also drin?

Die Omas und Opas waren so lieb etwas zum Kalender beizusteuern, sodass der Mann und ich nur noch einen Teil dazu kaufen mussten. Am Ende ist folgendes in den Päckchen gelandet:
: : Sticker und Stickeralbum
: : Malbuch
: : Tonie Figuren
: : Bücher
: : Tinti Badezusätze
: : Haba Spielfiguren
: : Lego Duplo
: : Stoff-Lebensmittel für die Spielküche
: : Puzzle
: : bunte Trinkbecher
: : Zubehör für die Holzeisenbahn

Ich habe die Geschenke dann gesammelt und mich an einem ruhigen Sonntag ans einpacken gemacht.
Zuerst habe ich die 24 Kleinigkeiten am Boden verteilt und den Nummern zugeteilt, sodass große und kleine Dinge sich über die Adventszeit abwechseln. Dann habe ich jedes Geschenk einfach aber liebevoll verpackt. Sticker und Bücher fanden gut in B4-Umschlägen Platz. Kleineres wie die Tonie Figuren habe ich in selbst gefaltete Papiertüten gesteckt. Dazu habe ich mir eine Tüten-Bastel-Anleitung gesucht die letzten Endes gold wert war, denn fast jede Tüte hatte ein anderes, dafür aber immer perfekt passendes Format.
Verziert und verschlossen habe ich die Tüten mit Washi-Tape, denn das kann der Zwerg problemlos öffnen. Bei den größeren Päckchen habe ich statt Geschenkband eine dicke Juteschnur benutzt und diese nicht geknotet sondern nur mit einer Schleife verschlossen.

Für die Nummern habe ich mir am Ende ganz wenig Aufwand gemacht. Da der Kurze ja noch nicht lesen kann, taten es noch einmal die schwer lesbaren Zahlen aus dem Fundus. Im nächsten Jahr müssen dann aber richtig große und deutliche Zahlen her :-))

Der Geländer-Kalender

Die letzte und größte Hürde war dann: wo hängen wir die teilweise doch etwas schwereren Pakete hin? Wir prüften alle Wände, dachten nach ob wir vielleicht ein Bild dafür abhängen sollen und fanden schließlich die perfekte Lösung für uns: das Treppengeländer.
Unser Haus hat vergleichsweise viele Treppen die ich sowieso für die Adventszeit schmücken wollte. Die vielen Wäscheklammern hatte ich noch in der Bastelkiste liegen und so bot sich eine Wäscheleinen-Lösung an – ich spannte also eine Leine von Treppenstütze zu Treppenstütze und die Geschenke baumeln jetzt fröhlich an der Rückseite des Treppengeländers. Hier sind sie zum einen für den Zwerg schwer erreichbar und von der anderen Seite gut sichtbar, sodass der Hausgang sofort in weihnachtliche Festlichkeit getaucht wurde.

In den folgenden Jahren – wenn die Zerstörungswut im Kind nachlässt – könnte ich mir vorstellen die Pakete nicht nur über eine, sondern über alle Treppengeländer im Haus zu verteilen und dann vielleicht noch mit einer Lichterkette und Kugeln aufzurüschen. Ihr seht also: meiner Adventskalender-Wut werden in den nächsten Jahren kaum Grenzen gesetzt sein! :-))

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr dieses Jahr auch einen Adventskalender verschenkt?

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Kastanien-Kranz mit Haken

Man kann es nicht mehr leugnen: der Herbst ist da! Und so habe ich mir eine hübsche kleine Deko für unsere hübsche kleine Haustür ausgeguckt – aber die ganze Sache hat leider einen Haken… und zwar den falschen.

Aber von Anfang an: wir waren mit dem Zwerg und seiner Zwergenfreundin kürzlich beim Kastanien sammeln. Die Ausbeute – rund zwei Liter glänzend glatte Kastanienschätze – waren Zuhause dann schnell nur noch semi-interessant und so witterte die bastelfreudige Kreativ-Mama gleich einen alternativen Verwendungszweck: ein Kastanien-Kranz sollte entstehen!

M-Beutel | Kastanienkranz

Also: Wie hab ich’s gemacht?

Zutaten.
: : etwa 80 Kastanien
: : Ring z.B. aus Styropor oder Stroh (etwa 30 cm Durchmesser)
: : Isalandmoos, etwa 150 g
: : Heißkleber, etwa 10 Stangen
: : Band zum aufhängen
: : Haken

Als Basis habe ich einen Ring aus Styropor im Ein-Euro-Laden ergattert. Dort gab es auch Bastelmoos, das aber beim näheren hinschauen einfach nicht so schön war, wie das Islandmoos, das ich dann im Fachhandel finden konnte.

Nachdem die Kastanien schon etwas schrumpelig und matt geworden waren, legte ich sie über Nach in ein Wasserbad, in der Hoffnung sie würden sich die verlorene Flüssigkeit zumindest in Teilen wieder zurückholen. Als sie dann gut abgetrocknet und sauber waren, klebte ich sie strategisch klug verteilt auf den nackten Styrpor-Ring. Rückblickend hätte man den Ring vorher auch noch mit Acrylfarbe in braun oder grün grundieren können. Das habe ich mir aus Faulheit gespart und ist auch nur für neugierige Pedanten ein Problem. :-))
Anschließend füllte ich die Lücken mit dem fluffigen Islandmoos aus. Beim Arbeiten mit der Heißklebepistole habe ich mir bestimmt fünf mal die Finger verbrannt – eine alte Stricknadel oder eine Pinzette kann hier wirklich wertvolle Dienste leisten. Außerdem verbrauchte ich zu meinem Entsetzen ganze 10 Stangen Heißkleber.

Zum Aufhängen klebte ich ein Band aus dem Fundus an die Kranz-Rückseite. Dabei merkte ich wie schnell der Heißkleber das Styropor schmelzen kann… man sollte hier also immer aufpassen keine Löcher ins Material zu brennen.

Und Voilá! Wundertoller Kranz an Türspion!

Der Haken an der Sache

Leider hatte ich die Rechnung ohne den Haken gemacht – zum Befestigen des Kranzes benutze ich naiverweise einen transparenten Powerstrips DECO Haken von Tesa. Ausgewiesen mit 1 kg Zuglast hätte er mein Kränzchen locker halten sollen. Wie man sieht hat er das leider nicht :cry:
Beim nächsten Türöffnen plumpste das Kunstwerk ungebremst auf die Türschwelle und zerbrach in vier fromschöne Teile. Meine Nerven habe ich dann einfach gleich daneben gelegt und warte jetzt auf eine Eingebung wie ich so geartete Deko am einfachsten und absturzsicher an unserer Kunsstofftüre befestigen kann.
Bis dahin müssen Zeit und ein weiterer Klebemarathon die Wunden am Kranz und in meinem Herzen heilen. :negative:

Aber grundsätzlich eine ganz schöne Bastelidee, oder? Wie hängt ihr denn eure Deko sicher an Türen und Fenster?

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Die Frohe Botschaft

An alle die mich persönlich kennen und gerade einen Schreck bekommen haben: Nein, wir erwarten keinen zweiten Zwergi! Und an alle die mich nicht persönlich kennen: Heute zeige ich euch wie wir 2019 die Ankunft von Zwergi #1 angekündigt haben.

Wie schon bei den Hochzeitseinladungen, den “Save The Date”-Karten und den Danksagungskarten haben wir uns auch über das Verkünden der Frohen Botschaft viele Gedanken gemacht. Wir wollten wieder eine Karte gestalten die sich die Empfänger ins Album kleben oder sogar an die Wand hängen können. Sie sollte Witz haben aber natürlich auch die wichtige Nachricht transportieren: Wir erwarten Nachwuchs!

Uns vor der weißen Wand bei gemeinsamer Nabelschau zu fotografieren ist natürlich nicht unsere ureigenste Idee, aber sie gefiel uns so gut, dass wir sie adaptieren wollten. Um die 12. Woche herum konnte man bei mir langsam das Bäuchlein erkennen. Der Mann, der von Anfang an co-schwanger war, hatte sein Bäuchlein schon vorher (und natürlich ausschließlich) für das Fotoshooting kultiviert. :-))
Auf unsere stolzen Bäuche schrieben wir uns gegenseitig mit Faschings-Schminke was zu den zusätzlichen Kilos geführt hatte. Dann lichteten wir uns mit Selbstauslöser und Stativ ab. Später setzte ich das Foto in einen Mittelformat-Dia-Rahmen um dem Bild halt und etwas Retro-Charme zu geben.

Für all diejenigen, die doch noch konkreter wissen wollten was denn bei uns los ist, haben wir die Rückseite des Fotos textlich gestaltet. Dort steht:

Endlich verzichten wir auf all unsere schlechten Gewohnheiten: Schlaf, Privatsphäre, Essen mit beiden Händen, Schamgefühle, Freizeit ... Denn ab Mai 2019 ist es so weit: Wir werden zu dritt sein!

Den Text umrahmt ein Urban-Jungle-Muster das ich bei Freepik gefunden habe. Damit die Karte nicht zu kühl wirkt, haben wir den Text nicht auf weißes, sondern auf braunes Kraftpapier gedruckt. Passend dazu haben wir quadratische Kraftpapier-Umschläge mit goldenem Futter kombiniert.
Sowohl auf dem Umschlag als auch der Karte habe ich in liebevoller Handarbeit mit Goldstift kleine Ornamente ergänzt – Zacken, Pfeile und Linien geben allem so einen dezent feierlichen Look.

Die Adresse auf dem Umschlag habe ich – wie bei der Hochzeitspost ja auch – wieder in ungewöhnlicher Formatierung aufgedruckt. Sie steht in einer Raute und ist mit allerlei Schmuckelementen verziert aber dennoch lesbar. Und tatsächlich sind wieder alle Briefe bei den Empfängern angekommen ;-)

Die Mischung aus Grüntönen, dem Schwarzweißfoto, dem braunen Papier und den goldenen Akzenten gefällt mir heute – fast drei Jahre später – immer noch besonders gut. Wie geht es euch dabei? Sieht man der Karte das Alter schon an?

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Schnelles Weihnachtsstern-Upgrade

Überall um uns her weihnachtet es sehr und eigentlich wäre ich in der Stimmung das Haus von unten bis oben in Glitzer und Chichi zu hüllen… Eigentlich!
Uneigentlich birgt jede Art von Deko für uns neuerdings zweierlei Potential: entweder der Zwerg zerstört alles was ich vorher liebvoll aufgebaut habe oder aber er verletzt sich mehr oder weniger ernsthaft – in beiden Fällen folgt ein großes Weini was am Ende doch das Gegenteil ist von dem, was beabsichtigt war.

So habe ich beschlossen dieses Jahr erst mal nur die Fenster zu schmücken und habe unter anderem einige Sterne aus Butterbrottüten gebastelt, die ich euch früher schon einmal gezeigt habe. Wir haben ein paar Räume die des Nächtens smarterweise farbig beleuchtet sind. In Facetten von rot, lila, blau und grün strahlen die ansonsten schlichten Papiersterne festlicher als jeder gekaufte Blinkestern.

Für ein besonderes Fenster in unserem Haus suchte ich allerdings nach einer Anleitung für einen beleuchteten Stern und fand einfach nicht das richtige. Ich wollte nicht viel Geld ausgeben und auch nicht übermäßig viel Zeit aufwenden und so überlegte ich wie man den Butterbrottüten-Stern illuminieren könnte.

Schnelles Weihnachtsstern-Upgrade

Und so wird’s gemacht:

: : SCHNEIDEN : : Weil der Stern etwas anders geklebt wird als der normale Original-Stern, benötigt man neun Tüten (anstatt nur sieben). Diese werden zugeschnitten – in meinem Fall mit der gewohnten Spitze oben und an der Boden-Seite bekommen die Tüten eine Aussparung – das sieht dann aus wie ein Häuschen mit Tür.

: : KLEBEN : : Dann werden die Tüten aufeinander geklebt: einmal rund um die “Tür” herum und einmal senkrecht bis zur Spitze. Dann wird der Stern aufgefächert und zum Kreis geschlossen.

: : BELEUCHTEN : : Als nächstes kommt die Lichterkette zum Einsatz. Umso kleiner und leichter sie ist, desto einfacher wird das Aufhängen des Sterns später. Meine Lichterkette ist etwas groß geraten, aber ich hatte sie noch im Fundus und so musste sie eben herhalten. Ich habe die Lichterkette kompakt zusammengelegt und mit einem goldenen Faden fixiert. An dieser Schlaufe hängt später auch der Stern. Dann wird die Lichterkette durch eines der seitlichen Löcher vorsichtig in den Stern hinein geschoben. Man könnte die Lichterkette auch platzieren bevor der Stern geschlossen wird, das war mir aber zu fummelig.

: : AUFHÄNGEN : : Nun kann der Stern aufgehangen und die Lichterkette und die weihnachtliche Stimmung können angeschaltet werden! :-))

Ich habe das Ganze zusätzlich noch mit einer Zeitschaltuhr versehen und schaue immer wieder nach, dass im Sterninneren nichts brandgefährliches passiert.

Und mein Plan ging tatsächlich auf: der Stern leuchtet weithin und wunderschön in die stille Nacht hinaus – genau wie ich es mir vorgestellt hatte… und das Kind ist ganz verliebt in die Sterne, die jetzt – in sicherer Entfernung – in jedem Fenster strahlen :-)

Habt ihr noch andere schnelle und kindersichere Low-Budget Deko-Ideen wie diese für Weihnachten?

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Handtaschen-Buchhülle

Ein sehr fauler Blog-Monat liegt hinter mir, aber dafür war ich im echten Leben umso fleißiger! Eine Menge Selbstgemachtes ist entstanden und wartet ungeduldig auf seine Verbildlichung. Ein Kurzurlaub, ein Stoffmarkt und nicht zuletzt die ersten Wochen in einem neuen Verlag liegen hinter mir und so komme ich erst heute dazu euch meine neuen Schätze zu präsentieren.

Da ich nun wieder viel mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, hat mich die Leselust erneut gepackt. Als nächste Evolutionsstufe zum mobilen Kapitalbändchen habe ich mir deshalb eine Buchhülle in Handtaschen-Form ausgedacht.
Handtaschen-Buchhülle
Die neue Buchhülle sollte die dicken Wälzer, die ich manchmal lese nicht nur vor Beschädigungen schützen, sondern mir auch den Transport von Verkersmittel A zu Verkehrsmittel B erleichtern. Sie sollte außerdem so variabel sein, dass sie auch für das nächste und übernächste Buch zu gebrauchen ist und zudem den Titel des Buches zuverlässig verschleiern, weil ich es nicht so gerne mag, wenn die Mitfahrer in der Bahn sehen können, was ich gerade schmökere.

Die Hülle an sich ist denkbar einfach gestrickt: es ist ein Rechteck – deutlich größer als es für das betreffende Buch sein müsste, sodass zukünftig auch noch andersformatige Bücher hineinpassen. Ich habe die Außenseite der Hülle aus SnapPap geschnitten. Die Innenseite ist aus dickem Filz. Zum Einstecken der Buchdeckel gibt es zwei Laschen – ebenfalls aus Filz. Zuerst habe ich über Halterungen aus Gummi nachgedacht. Das war mir dann aber zu locker und ich bastle mir dann lieber für Bücher, die deutlich mehr Raum brauchen, eine zweite Hülle in der selben Machart.
Alle drei Schichten habe ich mit einer einfachen Steppnaht, ringsum, links auf links zusammengenäht.

Zwischen die Außen- und Innenseite habe ich noch ein kleines Kapitalbändchen eingefügt. Auf die Lesezeichen-Funktion wollte ich bei der Hülle natürlich nicht verzichten!

Der wirkliche Clou ist allerdings erst auf der Außenseite des Schmuckstücks zu sehen: die Hülle hat zwei Henkel aus dickem Leder bekommen. Den Riemen hatte ich noch im Fundus und er wartete dort schon seit Jahren auf eine heldenhafte Einsatzmöglichkeit.
Das derbe Material hat mein treues Nähmaschinchen ganz schön herausgefordert. Damit der Riemen beim nähen nicht verrutscht habe ich ihn vorher mit Stylefix festgeklebt, was ich jenen wärmstens empfehlen kann, die planen ähnlich Fummeliges durch ihre Maschine zu quetschen. 

Die Hülle passt sich perfekt an eine Vielzahl von Büchern an und bisher musste ich noch kein zweites und größeres Modell nähen.

Wenn ich jetzt in der Bahn spontan aufspringen, länger stehen oder umsteigen muss, kann ich das Buch einfach zuklappen und es wie eine Handtasche – auch über weitere Strecken – tragen. Bei Taschenbüchern habe ich den Vorteil dass die dünnen Deckel verstärkt werden und die Riemen auf der Außenseite geben den Fingern viel besseren Grip beim Lesen, sodass die Hände nicht so schnell ermüden. 

Was denkt ihr? Wäre das nicht ein tolles Last-Minute-Näh-Geschenk für den ein oder anderen Bücherwurm? 

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How to … geflochtene Kameraschlaufe!

Vor kurzem habe ich euch meine selbst geflochtene Kameraschlaufe gezeigt und möchte euch heute zeigen, wie ich sie zusammengebastelt habe.

Gewiss finden sich im Netz unzählige Anleitungen, Fotos und sogar Videos, wie man tolle Paracords flechten kann. Man findet verschiedene Muster und Herangehensweisen aber oft geht es um Schmuckbändchen oder Gürtel, die ja nicht so einer starken Belastung standhalten müssen wie eine Kameraschlaufe.

Deshalb geht es in meiner heutigen Anleitung nicht nur darum, wie ich das Bändchen an sich geknüpft habe, sondern vor allem darum wie die Schlaufe so belastbar wird.
How to … Kameraschlaufe
. Was ihr braucht

An Material benötigt ihr zunächst drei Kordeln oder Bänder. Zwei für das eigentliche äußere Muster und eines für den inneren Kern des Bändchens. Letzteres sollte eine Farbe haben die sich gut mit den äußeren Farben verträgt, weil man den Kern durch die äußeren Kordeln etwas durchschimmern sieht. Deshalb habe ich für den Kern schwarz gewählt.

Die äußeren Kordeln müssen mindestens drei mal so lang sein wie das fertige Bändchen sein soll. Ich habe für eine Schlaufe von 30 cm Kordeln mit 140 cm Länge verwendet. Der Kern ist bei mir zwei mal so lang wie die fertige Schlaufe – also 60 cm. Da die Kordel-Enden später angeschmolzen werden, ist es wichtig dass ihr eine Plastik-Kordel verwendet. Eine Baumwollkordel schmilzt nicht und müsste deshalb anders geschlossen werden.

Damit man die Schlaufe später abnehmen kann, habe ich einen Karabiner eingearbeitet. Ihr könnt aber auch einen Schlüsselring oder ähnliches verwenden.

Dazu braucht ihr noch eine Schere, ein Feuerzeug und eine Stopfnadel mit großem Öhr.

. Und so geht’s

Zunächst legt ihr fest, wie groß die Schlaufe werden soll. Ich habe dazu meine Kamera in die Hand genommen und einfach mit einer Kordel ausprobiert was sich für mich gut anfühlt. Meine Schlaufe hat einen Umfang von 30 cm.

Zum flechten ist es ganz praktisch eine “dritte Hand” zu haben, die den Karabiner festhält. Ich habe ihn dazu gleich an der Kamera befestigt. Dann wird die Kern-Kordel zwei mal durch den Karabiner gefädelt, sodass ein doppelter Kreis von 30 cm Umfang entsteht. Die Enden der Kordel müsst ihr jetzt mit dem Feuerzeug vorsichtig anschmelzen und dann schnell zusammenkleben.
Beim Schmelzen müsst ihr unbedingt vorsichtig sein dass ihr euch nicht verbrennt und die Kordel auch nicht in Flammen aufgeht. Wenn ihr euch nicht sicher seid, testet es lieber einmal an einem Reststück der Kordel.

Dann geht es an die Außen-Kordeln: Zuerst müsst ihr beide Kordeln an den Enden zusammenknoten, das Überstehende abschneiden und die Enden so an- und zusammenschmelzen, dass der Knoten sich sicher nicht wieder löst.

Als nächstes knotet ihr die Außen-Kordeln einmal an der Kern-Kordel fest und schon kanns mit dem knüpfen losgehen.

Betrachtet eure Kordeln und merkt euch die Farbe, die auf der linken Seite liegt. Mit dieser Kordel wird nun immer gestartet deshalb nenne ich sie jetzt einfach die Start-Kordel.

Ihr legt also zuerst die linke Start-Kordel im weiten Bogen über die Kern-Kordel. Anschließend legt ihr die rechte Kordel gerade nach unten sodass ein Kreuz entsteht. Dann führt ihr die rechte Kordel hinter der Kern-Kordel nach links hinüber und fädelt sie von hinten durch den weiten Bogen den die Start-Kordel immernoch bildet.
Jetzt zieht ihr gleichmäßig an beiden Kordeln um den ersten Knoten fest zu ziehen.

Für den zweiten Knoten macht ihr das selbe noch einmal, nun aber spiegelverkehrt: Die Start-Kordel liegt jetzt auf der rechten Seite. Ihr legt also einen weiten Bogen von rechts nach links. Dann legt ihr die linke Kordel gerade nach unten sodass ein Kreuz entsteht. Anschließend wird sie nach hinten hinter der Kern-Kordel herum und von hinten durch den Bogen der Start-Kordel gelegt.

Und so geht es nun immer im Wechsel – einmal von links und einmal von rechts – bis die ganze Schlaufe mit einzelnen Knoten verschönert ist.

Am Ende der Runde habe ich etwas Abstand zum Karabiner gelassen damit es dort nicht so bollig wird, denn jetzt werden die Enden vernäht. Dazu klappt ihr die Schlaufe zusammen und fädelt die Kordel vom Ende mit der Stopfnadel durch eine lockere Stelle am Anfang der Flechtarbeit. Dort verknotet ihr die Kordeln noch einmal. Jetzt zieht ihr die Enden mitten hindurch ins Innere der Schlaufe um sie da noch einmal richtig, richtig fest zu verknoten. Zum sicheren Abschluss müsst ihr die Enden jetzt kürzen und miteinander verschmelzen sodass sie – hoffentlich für immer und ewig – verbunden sind.

So habt ihr in nur einer Stunde eine wundertolle Kameraschlaufe (oder auch einen Schlüsselanhänger) gebastelt, für den ihr im Laden locker 20 Euro hinlegen müsstet. Was denkt ihr? Habt ihr noch andere Ideen wie man ein Paracord abschließen könnte oder was man mit so einer Schlaufe anstellen könnte?

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