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Nähen

Ein Erdbeer-Rock

Diesen frühlingshaften Erdbeer-Rock habe ich im Auftrag für eine Bekannte genäht.

Erdbeer-Rock

In Ermangelung echten Erdbeer-Stoffes, hat sie sich für eine knallige pink-grün-Kombi entschieden. So ist der Rockteil aus pink-gepunkteter Baumwolle. Das Bündchen ist uni grün geworden und mit einem breiten Gummizug ausgestattet.

Insgesamt ist es ein unspektakulärer Tellerrock geworden. Das einzige Gimmick: er ist hinten wieder etwas länger als vorne, was man auf den Bildern ganz gut sehen kann, denke ich. Immer wenn ich Kleidung für andere nähe, traue ich mich nicht wirklich Experimente zu machen und beschränke mich auf die Basics. Ich hoffe auf jeden Fall dass das Teil am Ende wenigstens sitzt und tragbar ist. Wie geht’s euch denn da?

So einfach der Rock gestrickt ist, der untere Saum hat mich dafür teilweise echte Tränen gekostet. Ich habe mir nämlich extra einen Saumfuß für meine Uralt-Maschine zugelegt (oder besser: “endlich mal ein echter Grund sich den lang beliebäugelten Fuß zu kaufen”), in der Hoffnung, dass ich dann “nur mal schnell drum rum radeln” muss ;-)
Das hat an der Hälfte der unteren Kante auch super geklappt und der Fuß hat mir einen perfekten 6mm-breiten Rollsaum gezaubert. Aber es gab zwei Stellen, an denen sich der Stoff einfach nicht in die Schnecke des Fußes legen wollte. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass es mit dem  Fadenlauf zusammenhängen muss, der ja bei einem Tellerock in alle Richtungen läuft. Nachdem ich mich ein paar Stunden abgemüht, aufgetrennt, geflucht, mich zusammen genommen und weiter gemacht habe, habe ich diese Stellen dann doch mit der Hand gesteckt und gesäumt… *grummel*
Mein Fazit also für den Rollsaumfuß: Supertolles Tool für gerade Kanten, aber wenn’s nicht klappt, dann klappt’s auch nach zwei Stunden nicht ;-)
Plus Memo an mich: demnächst eine Tischdecke oder so zaubern, um dem Nähfuß eine reale Daseinsberechtigung zu geben :-)

Und was sagen die Damen beim creadienstag #123 dazu? Habt ihr auch schon nervenaufreibende Erfahrungen mit Spezialnähfüßen gesammelt?

Der Schlechtwetter-Rock

Mit dem heutigen Jubiläums-Post zeige ich euch mein neuestes Rock-Werk… wie sollte es auch anders sein?!? ;-)

Also meine lieben Creadienstaglerinnnen: mein Schlechtwetter-Rock!

schwerer grüner Rock

Nachdem das Wetter in den letzten Tagen so fürchterlich un-sommerig war, habe ich mich daran gemacht einen Schlechtwetter-Rock zu nähen. Den dicken, grünen Jaquard habe ich vor einiger Zeit aus dem Stoffschrank der Mutti vom Mann abstauben können. Er glänzt richtig schön und gibt dem ganzen viel Stand. Innen habe ich mintfarbenen Baumwollstoff aus dem Fundus verwendet. Der ist auch ein bisschen dicker, sodass der Rock sogar ohne Petticoat richtig schön fluffig fällt.
Den Formbund habe ich doppelt mit Schabracken-Einlage verstärkt, damit er den Stoffmassen des Rockteils auch standhalten kann.
Zum Schließen habe ich mich noch einmal an den nahtverdeckten Reißverschluss gewagt. Das Drama blieb diesmal aus und er saß gleich beim ersten Mal richtig. ;-)

Durch die vielen Schichten ist der Rock richtig schwer und warm geworden und der Stoffabbau-Zähler hüpft fröhlich auf 4! *yippieh*
Fatalerweise scheint heute natürlich wieder die Sonne, sodass ihr euch das passende Miesepeter-Wetter einfach dazu denken müsst. ;-)

Rhino-Stifte-Mäppchen

Im Kundenauftrag durfte ich heute diese zwei tollen Mäppchen nähen.

Rhino-Stifte-Mäppchen

Der Schnitt stammt von unserem Kulturtaschen-Schnitt für die Stoff&Co.-Nähschule. Er wurde nur auf die halbe Höhe verkürzt, damit niedrige Stifte-Mäppchen draus werden. Von der Seite gesehen sind die Mäppchen schön dreieckig geworden – perfekt passend zum Pyramiden-Muster auf dem Außenstoff. Der außergewöhnliche Halbleinen-Stoff heißt übrigens “Rhino” und stammt von Echino aus Japan. Innen dagegen habe ich türkis-blaue, beschichtete Baumwolle verwendet. Dazwischen befindet sich eine Schicht Volumenflies für mehr Standfestigkeit.

Mit meinem Fremdprojekt mache ich mich heute mal auf zum Lady DIY bei der Krümelmonster AG und freue mich schon, das Schätzchen unserem Kunden zu überreichen.

Auf dem Weg zur perfekten Laptop-Tasche

Lange, lange habe ich überlegt, ob ich dieses Täschchen überhaupt hier zeigen soll. Schließlich entspricht es so garnicht dem, wie ich es mir vorher so perfekt ausgemalt und ausführlich geplant hatte. Nun benutzt der Mann seine Laptop-Tasche aber doch ganz fleißig (schließlich hat er mir auch den Nähauftrag erteilt) und ich gebe dem Stück noch einmal eine Chance.

Laptop-Tasche #2

Die Stoffkombi hat sich der Mann selbst ausgesucht.
Außen sollte es möglichst unauffällig und businessmäßig aussehen, ein bisschen wie ein Briefumschlag. Dazu gabs den anthrazitfarbenen Canvas.
Innen wollte er ein Material, über das der Laptop leicht rein und raus zu schieben ist. Das übernimmt die beschichtete Baumwolle in orange mit weißen Punkten.
Und dann wollte er noch einen Überraschungsmoment: einen Waschbären-Overload an den Klappen!
Zu schließen ist die Tasche dann per Klettverschluss.

Im Nachhinein muss ich eingestehen: sie erfüllt die ihr zugedachten Aufgaben doch ganz zuverlässig: Transportschutz des Laptops, Aufbewahrung des Ladekabels, der Mouse und des Tablet-Stifts und zu guter Letzt: Belustigung durch den Anblick glotzender Waschbären.

Aber ich bin trotzdem nicht so richtig zufrieden mit dem Werk: die Tasche ist insgesamt ein bissl eng geworden, das Laptop-Material will nicht so recht über die Stoffe gleiten (er gleitet übrigens über KEIN Material, das ich bisher getestet habe… nicht mal Plastikfolie!!!) und der Klettverschluss ist dermaßen hochwertig, dass man die Tasche jedes Mal mit viel zu viel Kraftaufwand aufreißen muss…

Ihr seht: es gibt noch viiiiiel zu verbessern, auf dem Weg zur perfekten Laptop-Tasche, mit der der Mann dann auch RICHTIG angeben kann und nicht nur so: “Waschbääääären!!!” ;-)

Heute mein bescheidener Beitrag zur Revival-Link-Party #78 bei art.of.66.

Die Kühltasche – ein Prototyp

Der Sommer naht, das Wetter wird von Woche zu Woche wärmer und bald schmilzen die Einkäufe in der Tasche wieder wie Eiswürfelchen in der Wüste.
Da kommt diese Einkaufstasche, die ich kürzlich verschenkt habe, gerade recht: eine Kühltasche!

Kühltasche

Außen habe ich einen superschönen, cremeweißen Möbelstoff aus der Schweden-Fundgrube verwendet. Innen und für den Boden ist das tolle Blumen-Wachstuch “Urban Garden” von Alexander Henry zum Einsatz gekommen. Dazwischen habe ich eine Schicht “Noppenfolie” eingebaut, die speziell zur Thermo-Isolierung verkauft wird. Die lässt sich allerdings nicht so leicht nähen, also habe ich sie zwischen Außenseite und Innenfutter geschoben. Durch die dicke Folie bekommt die Tasche richtig festen Stand.

Die Machart der Henkel war ein Experiment und ist noch verbesserungsfähig, denke ich. Mir gefällt die Form einer “Einkaufstüte” ganz gut, aber das nächste mal muss ich beim nähen andersherum vorgehen. Diesmal habe ich die Henkelausschnitte als letztes von rechts mit ZickZack-Stich aufeinander genäht. Das ist am Ende nicht so schön geworden wie ich’s mir vorgestellt hatte.

Geschlossen wird das Ganze mit vier starken Metall-Druckknöpfen.

Die Beschenkte hat sich richtig gefreut endlich eine hübsche und geräumige Kühltasche zu haben, die man auch mal mit zum Picknick nehmen kann. Und was sagt ihr beim creadienstag #120 dazu?

TK-Rock – der Erste

Heute wird wieder einmal kräftig geRUMSt, und zwar mit einem neuen Rock-Experiment! Ich präsentiere: der TK-Rock!

M-Beutel_TK-Rock

Eigentlich habe ich nur meinen Standard-Teller-Rock um einige Kellerfalten erweitert – TK also ;-)
Damit Material für die Kellerfalten entsteht, musste der “Einstiegskreis” größer werden. Damit die Länge dann wieder stimmt, musste demnach auch der “Außenkreis” ein Stückchen wachsen. Ein wahrer Stoffrausch, sage ich euch!
Noch eleganter wird das Ganze durch einen Formbund und den nahtverdeckten Reißverschluss. Wohlgemerkt war es mein erster nahtverdeckter Reißverschluss und durch den dicken Formbund war ich stellenweise wirklich den Tränen nahe, weil das Teil wirklich nur bei ganz, ganz dünnen Stofflagen richtig schön schließt. Im Nachhinein bin ich mir noch nicht sicher, ob ich mir das zukünfig noch einmal antuen möchte ;-)
Den unteren Saum habe ich mit einem breiten Beleg versäubert. Den habe ich mit Blindstich festgesteppt, sodass man auf der gesamten rechten Seite kaum Nähte sehen kann.

Das Modell ist wirklich ganz schön geworden, ist aber an der ein oder anderen Stelle noch nicht ganz ausgereift, wie ich finde. Dennoch: der Ehrgeiz hat mich gepackt und es wird auf jeden Fall noch einen Nachfolger geben! ;-)

Tarn-Kissen

Zum Jahrestag habe ich dem Mann dieses Mal etwas geradezu hoch-technisches geschenkt: ein Tarn-Kissen!

Wer sich jetzt fragt: “Wie hat sie das denn hinbekommen?” der sei erleichtert: es dreht sich nur um die Tarnung von Fernbedienungen ;-)
Unser Sofa wird nämlich regelmäßig nach einer der tausend Fernbedienungen durchsucht die die “Männschheit” so dringend braucht. Manche verschwinden in Schlitzen, manche liegen dick eingemummelt in einer Decke und manchmal liegen sie auch einfach auf dem Tisch melden sich nicht. Um diesem Drama ein Ende zu setzen habe ich also ein Kissen mit versteckten Fächern genäht. Wenn man es umdreht, verschwinden die Bedienungen einfach und sind doch jederzeit gut zu erreichen.

Tarn-Kissen

Die Stoffkombination ist eine, die sich der Mann für seine Laptop-Tasche schon ausgesucht hatte: Innen – kaum sichtbar – lugen süße Waschbären von Robert Kaufmann raus. Außen ist das Kissen aus anthrazitfarbenen Canvas.

Riesig gefreut hat er sich, der Mann. Mal schauen ob es dann auch seinen Zweck erfüllt … ;-)
Seinen Weg zum creadienstag #119 tritt es jetzt auf jeden Fall schon mal an!

Kleines Schürzchen mit Taschen

Noch etwas erschöpft melde ich mich heute von der Creativmesse München zurück.
Wenn auch anstrengend, war das Wochenende doch ein voller Erfolg!
Fast 10.000 Menschen haben die Messe besucht und sich von allerlei Kreativtechniken inspirieren lassen. Unsere Nähworkshops waren jedes Mal komplett ausgebucht sodass unsere Schneiderin sogar noch zusätzliche Teilnehmer dazwischen geschoben hat, um die riesige Nachfrage zu stillen.

Hier ein paar Eindrücke von einem ruhigeren Moment, an dem ich auch einmal den Stand gut ablichten konnte:

Creativmesse München 2014

Über die ganzen Messe-Vorbereitungen hatte ich ganz vergessen, dass ich an meinen Röcken ja gar keine Taschen für Handy, Stift oder Wechselgeld habe! So musste ich mir am Vorabend der Messe noch schnell etwas zaubern, und Tadaaa: Ein kleines Schürzchen hat das Licht der Welt erblickt!

Schürze

Als Stoff habe ich den Canvas “Rosetta” von Clarke & Clarke vernäht. Aufgepeppt mit einer anthrazitfarbenen Bommelborte wirkt die Schürze richtig frech, finde ich.
Ich habe eine größere Reißverschlusstasche, eine kleinere für’s Handy und ein Stiftfach eingearbeitet. Eine Schlaufe fürs Maßband durfte zudem natürlich auch nicht fehlen.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich den oberen Bund mit etwas Saumfix verstärken sollen, aber für ein “Nachts um 2 Uhr vor der Messe”-Projekt ist das Schürzchen nicht schlecht gelungen, oder?

Unsere Messebesucher hatten mehrheitlich wohlwollende Worte für mich übrig. Mal sehen wie sich mein Werk beim creadienstag #118 heute schlägt! ;-)

 

Rund ums (Katzen-)Weib

Ein aktuell großes Problem auf meinem Schreibtisch (neben Chaos und unerledigter Arbeit): Katze mit Hang zum Breitmachen.
Meine Lösung: ein wiiiiinziges Katzenkörbchen, in das der Fellpopo gerade mal so reinpasst.

Aus ein paar Resten festem Möbelstoff habe ich also ein ganz einfaches Körbchen genäht. Innen ist es etwas verstärkt mit Volumenflies und ganz nebenbei hüpft der Stoffabbau-Zähler gleich mal auf 2. ;-)

Katzenkörbchen

Immer wenn die Frau Prinzessin jetzt anhebt meinen Arbeitsplatz zu besetzen und stumm aber nachdrücklich Streichel zu fordern, stelle ich schnell mein neues Körbchen hin und leite die feine Dame um. So kann sie gaaaaanz nah bei mir sein ohne gleich wirre E-Mails à la “,,,,,,……lpppööööööööö” in alle Welt zu verschicken ;-)

Fräulein Katze wirkt auf den Fotos eher pikiert als glücklich, aber beim RUMS 13/14 gehts heute ja auch nicht darum etwas für andere, sondern was für sich selbst zu machen! ;-)

Und? Habt ihr auch auf euren Schreibtischen mannigfaltige Parkmöglichkeiten für die werten Herrschaften eingerichtet?

Am Ende der Nerven steht immer eine Tasche für Ulf!

Wie viele von euch muss ich meinen inneren Schweinehund Ulf regelmäßig zu körperlichen Aktivitäten zwingen. Letztes Jahr habe mich ja erfolgreich durch alle Jahreszeiten gejoggt, bis eine hartnäckige Entzündung der Schienbein-Knochenhaut mich für einige Wochen außer Gefecht gesetzt hat.
Nun musste also ein neuer Breitensport her und ich dachte mir: “Schwimmen wäre doch mal wieder was!” Worauf der listige Ulf gleich einzuwerfen wusste: “Aber du hast doch gar keine RICHTIGE Schwimmtasche!”
Was? Keine passende Tasche im Hause M-Beutel? Das geht ja mal so garnicht und so machte ich mich daran mal schnell eine neue Schwimmtasche für Ulf zu nähen…

Schwimmtasche

Wobei “mal schnell” eher Wunschdenken war, denn wie sich herausstellte, verzweifelte ich einmal mehr an der Grenzenlosigkeit meiner eigenen Kreativität.

Aber alles der Reihe nach: Ich durchsuchte also – getreu dem Motto “Stoffabbau” – meinen Fundus nach einem geeigneten Stück Stoff und fand schneller als gedacht einen blauen Canvas aus der Schweden-Fundgrube. Fehlte nur ein passendes, wasserdichtes Futter. Leider war nirgends ein großes Stück Wachstuch oder ähnliches zu finden und nach einer stundenlangen Odyssee, die über ein unnötig zusammengebügeltes Stück Plastiktüte führt, habe ich mich doch entschlossen im Stoffladen ein passendes Wachstuch auszusuchen. Der Stoffabbau-Zähler hüpft damit also wieder zurück auf 1. *grummel*

Nachdem Henkel, Futter und Hülle zur vollsten Zufriedenheit genäht waren, kam mir DIE Idee: ich könnte ja eine Kellerfalte einbauen! Gesagt getan: bei beiden Teilen eine Kellerfalte gelegt, fixiert und jetzt nur noch zusammennähen! Ihr ahnt es schon: “jetzt nur noch” fiel ebenfalls in die Kategorie “Wunschdenken”. Denn durch die tolle, tolle Kellerfalte musste die Nadel bei der Ziernaht teilweise durch 6 Lagen Canvas plus 6 Lagen Wachstuch. Nadel und Maschine haben die Prozedur überraschend gut mitgemacht, aber das Garn ist mir eine gefühlte Trillion Mal abgerissen, ebenso wie mein Geduldsfaden.
Ich habe die Tasche bestimmt zehn mal liegen lassen und musste fünf Minuten später dann doch wieder weiter dran rumwerkeln. Kennt ihr das? Ganz schlimm sowas! ;-)

Am Ende ist die Tasche doch noch ganz nett geworden. Sie hat zwei Fächer für Handy und Geldbeutel und wirkt innen total geräumig, sodass sogar der Bademantel und alle Handtücher genügend Platz finden. Für Ulf reicht’s auf jeden Fall!
Man darf eben nur die Ziernähte nicht näher betrachten, die sind nämlich eine wahre Katastrophe und alles andere als “Zier” ;-)

Was sagt ihr beim RUMS #12/14 dazu? Benutzt ihr in solchen Fällen spezielles Garn? Oder bestimmte Nadeln? Ihr kennt bestimmt allerhand Tricks für solche Fälle, oder seid ihr einfach klüger als ich und lasst solche Experimente einfach bleiben?