Wie ihr im letzten Beitrag lesen konntet: ich bin ein Fan von Adventskalendern! Und obwohl ich unter chronischem Zeitmangel leide, werde ich mich dieses Jahr einer Advents-Challenge stellen: ich zeichne ein Memory für den Zwerg! …und ihr dürft euch täglich überraschen lassen
Seit Zwergi auf der Welt ist komme ich viel weniger zum Zeichnen als früher… Schöne Papiere werden sofort zerrissen, Pinsel sehen bald aus wie gerupft und Tuschestifte liegen zu lassen kann schnell in einer Katastrophe enden. Also habe ich mir kürzlich ein iPad zugelegt um endlich mal wieder (nur eben digital) zu zeichnen.
Ich bin jetzt nicht der Pro was digitales Zeichnen angeht und im Netz findet man bestimmt für jeden Stil und jede Technik den passenden YouTube-Guru. Ich bin darin noch ziemlich neu und finde noch meinen Stil. Was ich bisher jedoch sagen kann: ja, digital zu zeichnen bringt’s für mich voll! Natürlich ist die Haptik eine andere, man vermisst (vor allem am Anfang) sehr das Gefühl von Papier uns Bleistiftspitze. Aber so zu arbeiten hat durchaus auch seine Reize! Ich kann Nachts neben dem Zwerg im Bett zeichnen. Ohne Licht und ohne Sauerei. Wenn er mir das Ding aus der Hand reißt drücke ich schnell den Knopf und alles ist save. Und nicht zuletzt: es gibt Ebenen und einen Zurück-Button …ein Lügner wer sich nicht schon einmal gewünscht hat einen fehlgelaufenen Strich einfach löschen zu können!
Die Idee ein Memory zu zeichnen kam mir beim Weihnachtsgeschenke-Shopping: ich suchte nach einem schönen Memory für den Zwerg – kindgerecht gezeichnet und mit allen Dingen die er kennt und mag – aber leider konnte keines meinen peniblen Ansprüchen genügen. Also ist die Lösung wie so oft: Was es nicht zu kaufen gibt muss man eben selber machen! Und da ein Memory passenderweise 24 Karten hat, eignet sich das Projekt perfekt für eine Zeichen-Challenge zum Advent.
Also lehnt euch zurück und freut euch auf 24 kleine Kunstwerke für 24 wundertolle Adventstage:
#1 Der Apfel
#2 Der Saft
#3 Der Kaktus
#4 Der Hund
#5 Die Jacke
#6 Das Marmeladenbrot
#7 Das Unterseeboot
#8 Der Fisch
#9 Die Buntstifte
#10 Die Hose
#11 Der Frosch
#12 Das Feuerwehrauto
#13 Die Mütze
#14 Der Dino
#15 Die Rakete
#16 Die Turnschuhe
#17 Die Gitarre
#18 Das Auto
#19 Der Schneemann
#20 Die Katze
#21 Die Mama
#22 Der Papa
#23 Das Kind
#24 Der Weihnachtsbaum
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Der Zwerg ist nun stolze 2,5 Jahre alt und beherrscht das Päckchenöffnen wie ein Profi. Zeit, ihm seinen ersten individuellen Adventskalender zu schenken!
Ich liebe ja Adventskalender! Diese Vorfreude darauf jeden Morgen eine kleine Aufmerksamkeit auszupacken – eine Überraschung die man sich selbst nie gegönnt hätte. Ich liebe es sie zu öffnen und ich liebe es welche zu verschenken. Und wie man hier und hier sehen kann, habe ich in den letzten Jahren immer wieder welche für den Mann oder für meine Kunden selbst gemacht. Umso mehr freut es mich, dass ich die nächsten Jahre ein wehrloses Opfer für meine Obsession habe, das ich mit meiner übertriebenen Weihnachts-Schenk-Freude überschütten kann: Nämlich den Zwerg!
Lange haben wir überlegt womit unser Zweieinhalbjähriger dealen kann, und womit noch nicht. Wo hängen wir einen Adventskalender sicher auf und was kommt hinein?
Da wir uns noch in der Aufreiß- und Rumschmeiß-Phase befinden, durften auf keinen Fall Dinge dabei sein, die zerbrechen oder auslaufen können. Was wir aktuell auch noch nicht im Kalender haben wollen sind Süßigkeiten. Wir einigten uns also auf eine bunte Mischung aus Kleinigkeiten aus dem Ein-Euro-Laden und richtigen Überraschungen, die wir gemeinsam in den letzten Wochen besorgt haben.
Die Omas und Opas waren so lieb etwas zum Kalender beizusteuern, sodass der Mann und ich nur noch einen Teil dazu kaufen mussten. Am Ende ist folgendes in den Päckchen gelandet:
: : Sticker und Stickeralbum
: : Malbuch
: : Tonie Figuren
: : Bücher
: : Tinti Badezusätze
: : Haba Spielfiguren
: : Lego Duplo
: : Stoff-Lebensmittel für die Spielküche
: : Puzzle
: : bunte Trinkbecher
: : Zubehör für die Holzeisenbahn
Ich habe die Geschenke dann gesammelt und mich an einem ruhigen Sonntag ans einpacken gemacht.
Zuerst habe ich die 24 Kleinigkeiten am Boden verteilt und den Nummern zugeteilt, sodass große und kleine Dinge sich über die Adventszeit abwechseln. Dann habe ich jedes Geschenk einfach aber liebevoll verpackt. Sticker und Bücher fanden gut in B4-Umschlägen Platz. Kleineres wie die Tonie Figuren habe ich in selbst gefaltete Papiertüten gesteckt. Dazu habe ich mir eine Tüten-Bastel-Anleitung gesucht die letzten Endes gold wert war, denn fast jede Tüte hatte ein anderes, dafür aber immer perfekt passendes Format.
Verziert und verschlossen habe ich die Tüten mit Washi-Tape, denn das kann der Zwerg problemlos öffnen. Bei den größeren Päckchen habe ich statt Geschenkband eine dicke Juteschnur benutzt und diese nicht geknotet sondern nur mit einer Schleife verschlossen.
Für die Nummern habe ich mir am Ende ganz wenig Aufwand gemacht. Da der Kurze ja noch nicht lesen kann, taten es noch einmal die schwer lesbaren Zahlen aus dem Fundus. Im nächsten Jahr müssen dann aber richtig große und deutliche Zahlen her
Die letzte und größte Hürde war dann: wo hängen wir die teilweise doch etwas schwereren Pakete hin? Wir prüften alle Wände, dachten nach ob wir vielleicht ein Bild dafür abhängen sollen und fanden schließlich die perfekte Lösung für uns: das Treppengeländer.
Unser Haus hat vergleichsweise viele Treppen die ich sowieso für die Adventszeit schmücken wollte. Die vielen Wäscheklammern hatte ich noch in der Bastelkiste liegen und so bot sich eine Wäscheleinen-Lösung an – ich spannte also eine Leine von Treppenstütze zu Treppenstütze und die Geschenke baumeln jetzt fröhlich an der Rückseite des Treppengeländers. Hier sind sie zum einen für den Zwerg schwer erreichbar und von der anderen Seite gut sichtbar, sodass der Hausgang sofort in weihnachtliche Festlichkeit getaucht wurde.
In den folgenden Jahren – wenn die Zerstörungswut im Kind nachlässt – könnte ich mir vorstellen die Pakete nicht nur über eine, sondern über alle Treppengeländer im Haus zu verteilen und dann vielleicht noch mit einer Lichterkette und Kugeln aufzurüschen. Ihr seht also: meiner Adventskalender-Wut werden in den nächsten Jahren kaum Grenzen gesetzt sein!
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr dieses Jahr auch einen Adventskalender verschenkt?
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Man kann es nicht mehr leugnen: der Herbst ist da! Und so habe ich mir eine hübsche kleine Deko für unsere hübsche kleine Haustür ausgeguckt – aber die ganze Sache hat leider einen Haken… und zwar den falschen.
Aber von Anfang an: wir waren mit dem Zwerg und seiner Zwergenfreundin kürzlich beim Kastanien sammeln. Die Ausbeute – rund zwei Liter glänzend glatte Kastanienschätze – waren Zuhause dann schnell nur noch semi-interessant und so witterte die bastelfreudige Kreativ-Mama gleich einen alternativen Verwendungszweck: ein Kastanien-Kranz sollte entstehen!
Zutaten.
: : etwa 80 Kastanien
: : Ring z.B. aus Styropor oder Stroh (etwa 30 cm Durchmesser)
: : Isalandmoos, etwa 150 g
: : Heißkleber, etwa 10 Stangen
: : Band zum aufhängen
: : Haken
Als Basis habe ich einen Ring aus Styropor im Ein-Euro-Laden ergattert. Dort gab es auch Bastelmoos, das aber beim näheren hinschauen einfach nicht so schön war, wie das Islandmoos, das ich dann im Fachhandel finden konnte.
Nachdem die Kastanien schon etwas schrumpelig und matt geworden waren, legte ich sie über Nach in ein Wasserbad, in der Hoffnung sie würden sich die verlorene Flüssigkeit zumindest in Teilen wieder zurückholen. Als sie dann gut abgetrocknet und sauber waren, klebte ich sie strategisch klug verteilt auf den nackten Styrpor-Ring. Rückblickend hätte man den Ring vorher auch noch mit Acrylfarbe in braun oder grün grundieren können. Das habe ich mir aus Faulheit gespart und ist auch nur für neugierige Pedanten ein Problem.
Anschließend füllte ich die Lücken mit dem fluffigen Islandmoos aus. Beim Arbeiten mit der Heißklebepistole habe ich mir bestimmt fünf mal die Finger verbrannt – eine alte Stricknadel oder eine Pinzette kann hier wirklich wertvolle Dienste leisten. Außerdem verbrauchte ich zu meinem Entsetzen ganze 10 Stangen Heißkleber.
Zum Aufhängen klebte ich ein Band aus dem Fundus an die Kranz-Rückseite. Dabei merkte ich wie schnell der Heißkleber das Styropor schmelzen kann… man sollte hier also immer aufpassen keine Löcher ins Material zu brennen.
Und Voilá! Wundertoller Kranz an Türspion!
Leider hatte ich die Rechnung ohne den Haken gemacht – zum Befestigen des Kranzes benutze ich naiverweise einen transparenten Powerstrips DECO Haken von Tesa. Ausgewiesen mit 1 kg Zuglast hätte er mein Kränzchen locker halten sollen. Wie man sieht hat er das leider nicht
Beim nächsten Türöffnen plumpste das Kunstwerk ungebremst auf die Türschwelle und zerbrach in vier fromschöne Teile. Meine Nerven habe ich dann einfach gleich daneben gelegt und warte jetzt auf eine Eingebung wie ich so geartete Deko am einfachsten und absturzsicher an unserer Kunsstofftüre befestigen kann.
Bis dahin müssen Zeit und ein weiterer Klebemarathon die Wunden am Kranz und in meinem Herzen heilen.
Aber grundsätzlich eine ganz schöne Bastelidee, oder? Wie hängt ihr denn eure Deko sicher an Türen und Fenster?
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An alle die mich persönlich kennen und gerade einen Schreck bekommen haben: Nein, wir erwarten keinen zweiten Zwergi! Und an alle die mich nicht persönlich kennen: Heute zeige ich euch wie wir 2019 die Ankunft von Zwergi #1 angekündigt haben.
Wie schon bei den Hochzeitseinladungen, den “Save The Date”-Karten und den Danksagungskarten haben wir uns auch über das Verkünden der Frohen Botschaft viele Gedanken gemacht. Wir wollten wieder eine Karte gestalten die sich die Empfänger ins Album kleben oder sogar an die Wand hängen können. Sie sollte Witz haben aber natürlich auch die wichtige Nachricht transportieren: Wir erwarten Nachwuchs!
Uns vor der weißen Wand bei gemeinsamer Nabelschau zu fotografieren ist natürlich nicht unsere ureigenste Idee, aber sie gefiel uns so gut, dass wir sie adaptieren wollten. Um die 12. Woche herum konnte man bei mir langsam das Bäuchlein erkennen. Der Mann, der von Anfang an co-schwanger war, hatte sein Bäuchlein schon vorher (und natürlich ausschließlich) für das Fotoshooting kultiviert.
Auf unsere stolzen Bäuche schrieben wir uns gegenseitig mit Faschings-Schminke was zu den zusätzlichen Kilos geführt hatte. Dann lichteten wir uns mit Selbstauslöser und Stativ ab. Später setzte ich das Foto in einen Mittelformat-Dia-Rahmen um dem Bild halt und etwas Retro-Charme zu geben.
Für all diejenigen, die doch noch konkreter wissen wollten was denn bei uns los ist, haben wir die Rückseite des Fotos textlich gestaltet. Dort steht:
Endlich verzichten wir auf all unsere schlechten Gewohnheiten: Schlaf, Privatsphäre, Essen mit beiden Händen, Schamgefühle, Freizeit ... Denn ab Mai 2019 ist es so weit: Wir werden zu dritt sein!
Den Text umrahmt ein Urban-Jungle-Muster das ich bei Freepik gefunden habe. Damit die Karte nicht zu kühl wirkt, haben wir den Text nicht auf weißes, sondern auf braunes Kraftpapier gedruckt. Passend dazu haben wir quadratische Kraftpapier-Umschläge mit goldenem Futter kombiniert.
Sowohl auf dem Umschlag als auch der Karte habe ich in liebevoller Handarbeit mit Goldstift kleine Ornamente ergänzt – Zacken, Pfeile und Linien geben allem so einen dezent feierlichen Look.
Die Adresse auf dem Umschlag habe ich – wie bei der Hochzeitspost ja auch – wieder in ungewöhnlicher Formatierung aufgedruckt. Sie steht in einer Raute und ist mit allerlei Schmuckelementen verziert aber dennoch lesbar. Und tatsächlich sind wieder alle Briefe bei den Empfängern angekommen
Die Mischung aus Grüntönen, dem Schwarzweißfoto, dem braunen Papier und den goldenen Akzenten gefällt mir heute – fast drei Jahre später – immer noch besonders gut. Wie geht es euch dabei? Sieht man der Karte das Alter schon an?
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Der Zwerg hat unser Leben ja ganz schön durcheinander gewirbelt und viele unserer geliebten Traditionen mussten in den letzten Monaten pausieren. Wir haben manche unserer Hobbies erst mal auf Eis gelegt um mehr Zeit für Familien- und Hausarbeit zu haben und so habe ich auch die letzten jährlichen Selbstportraits unter den Tisch fallen lassen. Jedes Mal habe ich (mit einem kleinen Grummeln im Hinterkopf) zugeben müssen: Nein, ich fühle mich nicht danach! Keine Zeit, keine Muße, kein Platz!
Langsam entspannt sich unsere Situation aber immer mehr – der Kleine und wir grooven uns aufeinander ein – und so habe ich es endlich wieder angepackt mein traditionelles Selbstbildnis anzufertigen. Diesmal habe ich mir richtig, richtig viel Zeit gelassen. Habe mich nicht selbst unter Druck gesetzt sondern immer in kleinen Sessions weiter gemalt bis ich schließlich sagen konnte: Ja! So kann ichs lassen!
Mich hat sehr überrascht dass ich trotz der langen Malpause technisch nicht schlechter geworden bin. Im Grunde ging es mir diesmal leicht von der Hand, auch wenn ich zwischendrin (wie immer) einen Moment hatte in dem ich dachte: oh oh… jetzt hast du’s versaut…
Bestimmte Details stimmen nicht: der Hals ist etwas lang geraten und die Augen unterschiedlich groß… dennoch bin ich ganz zufrieden.
Interessant finde ich immernoch wie mein Blick auf mich selbst und mein Malstil sich kontinuierlich weiterentwickeln und ändern. Wie sich Stimmung und Stresslevel auf den Ausdruck des Models und die Fertigkeiten der Malerin auswirken.
Diesmal schaue ich weniger verträumt drein, als die letzten Jahre. Wenn ich mir selbst in die Augen sehe, wirke ich auf mich gereifter und aufmerksamer. Der Fokus liegt klar auf den Augen und der Körper verschmilzt mit dem Hintergrund, gerade so, als ob ich mich selbst beim betrachten im Spiegel festhalten wollte, um nicht zu verschwinden…
Und ein bisschen ist es auch gerade so: schwer sich selbst fest zu halten – sich selbst zu erkennen – bei all dem Gewusel, das gerade um mich herum schwirrt. Mir scheint es manchmal schwierig zwischen Wäschebergen, Windelfiaskos und Weinattacken noch zu wissen wer ich bin und wo ich noch gleich hin wollte. Da hilft es manchmal sich selbst im Spiegel ganz tief zu fixieren, durchzuatmen und einmal durch zu zählen ob noch alle sieben Sinne dabei sind.
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Wenn man im Netz zum Thema Kinderwunsch recherchiert, findet man fast nur Beiträge, die sich mit einem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigen. Da geht es dann um Ovulationstests und Kinderwunschzentren und darum wie man mit der schmerzhaften Sehnsucht nach einem Baby zurecht kommen kann.
Aber was ist wenn man noch vor dem ersten Anlauf steht und bislang keines dieser Probleme zutrifft? Wenn man sich unsicher ist welche Umstände eine Schwangerschaft begünstigen oder stören könnten. Kurz: Was kann man tun, um „das Beet auf die erste Aussaat” vorzubereiten?
Mit ziemlicher Sicherheit ist deine aktuelle Ausgangssituation nicht die selbe wie meine damals. Deshalb beschreibe ich kurz den Stand der Dinge als der Mann und ich uns entschieden nun aus einem Paar eine Familie zu machen:
Wir waren bereits seit neun Jahren liiert hatten geheiratet. Wir wohnten zusammen in einer (für uns und unsere Hobbies langsam zu klein werdenden) Mietswohnung in München. Ich war noch selbstständig und der Mann seit längerem fest angestellt. Außerdem hatten wir kein Auto sondern waren per CarSharing, Fahrrad und den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.
Aus dieser Situation heraus haben wir unsere Entscheidung endlich ein Baby zu bekommen dann nicht nur dem Lauf der Dinge überlassen, sondern wollten vorher einiges geregelt haben, um dem Abenteuer Familie später auch unsere ungeteilte (und unbesorgte) Aufmerksamkeit widmen zu können.
Wir haben uns dabei viele Fragen gestellt:
: : Bin ich bereit?
: : Sicherheiten Schaffen – Finanzielle Vorbereitungen auf die Schwangerschaft
: : Was ist wenn…? – Rechtliche Vorbereitungen auf die Schwangerschaft
: : Alles fit im Schritt? – Gesundheitliche Vorbereitungen auf die Schwangerschaft
: : Cool bleiben!
: : ZEITPUNKT : : Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt ist wohl für die meisten eine sehr zentrale. Oft liest man: für Kinder gibt es keinen richtigen Zeitpunkt! …und in meinen Augen ist das nur die halbe Wahrheit. Für mich persönlich gab es diesen Moment nämlich sehr deutlich in dem ich gespürt habe, dass ich jetzt so weit bin. Ich hatte “alles erledigt” was ich vorher getan haben wollte, hatte keine unerreichten Reiseziele oder eine verpasste Karriere der ich hinterher geweint hätte. Ich fühlte mich im Leben angekommen und war spürbar bereit ein neues Kapitel aufzuschlagen.
: : PHILOSOPHIE : : Die Frage “Warum möchte ich ein Kind bekommen?” stellen sich womöglich nicht ganz so viele Menschen, bevor sie den ersten Versuch starten. Manchen “passiert es einfach”, wieder andere wollen eine Lücke in ihrem Leben füllen. Mein Grund ist kein geringerer als DAS EWIGE LEBEN.
Ohne zu weit ausholen zu wollen versuche ich den Gedanken kurz zusammen zu fassen, den ich vor einigen Jahren in einem Vortrag über das Thema “Ewige Jugend” gehört hatte: Es wurde davon erzählt, dass meine Keimzelle bereits 700 Generationen alt sei. Dass sie es durch Reproduktion bis in unsere Gegenwart geschafft hat und nun meinen Körper als Wirt benutzt um dann – so ich denn auch Nachwuchs zeuge – in der nächsten Generation weiter zu leben…
Diese Idee hat mich nachhaltig beeindruckt und beschäftigt mich seit dem immer wieder. Wenn man es so ausrücken will, komme ich nicht über den Gedanken hinweg, den Weg meiner Keimzelle beendet zu haben, wenn ich kein Kind bekommen würde. Gewissermaßen als würde mein eigenes kleines Leben hinter dem größeren Zweck hinten anstehen.
: : PERSÖNLICHE EIGNUNG : : Wenn man in Deutschland ein Kind adoptieren will oder auch nur als Tagesmutter arbeiten will, wird man auf viele verschiedene Weisen geprüft: ist man körperlich und geistig gesund, zuverlässig und vertrauenswürdig? Hat man Einfühlungsvermögen? Wie geht man mit Belastungen um und lebt man in einer stabilen Beziehung? Sobald es sich um eigene Kinder handelt, interessieren solche Fragen nur noch sekundär und natürlich ist es gut und richtig dass wir uns nicht derart qualifizieren müssen um Nachwuchs zu bekommen. Dennoch finde ich es wichtig sich manche dieser Fragen im Vorfeld selbst zu stellen – und sei es nur um auszuschließen dass man sich selbst in ein paar Jahren in einer Art Sackgasse aus Depression oder Verzweiflung wiederfindet, aus der man nur schwer wieder herausfindet.
: : ARBEITSVERHÄLTNIS : : Gegen Ende meiner damaligen Selbstständigkeit hat ein Rechtsstreit um unbezahlte Rechnungen mich spüren lassen, wie unsicher das Brot einer Freiberuflerin doch ist. Für mich war diese Erfahrung genug um mich wieder fest, Vollzeit und unbefristet anstellen zu lassen. Zur Berechnung des Elterngelds werden außerdem die Einkünfte der letzten 12 Monate vor der Geburt – also etwa 3 Monate vor der Schwangerschaft – herangezogen. Aus einer Arbeitslosigkeit oder einer Selbstständigkeit ohne sicheren Kundenstamm heraus hätte ich mich also nicht an das Projekt Babyboom herangetraut. Genausowenig hätte ich mit Babybauch zu Vorstellungsgesprächen gehen wollen, sodass ich froh und glücklich war als ich meine neue, berufliche Heimat gefunden hatte.
: : WOHNUNG : : Uns war klar, dass wir in der Wohnsituation in der wir waren, kein Kind hätten großziehen wollen. Es war uns selbst schon viel zu eng und es musste etwas passieren. So haben wir uns schon lange vor der Schwangerschaft damit beschäftigt, wie wir unseren Lebensraum optimieren können. Wir haben viel über Renovierung oder den Umzug in eine andere Mietswohnung nachgedacht. Wir haben unsere Finanzen immer und immer wieder geprüft und uns von Fachpersonen beraten lassen. Nach Monaten des Rechnens und Träumens begannen wir dann nach bezahlbaren Häusern im Münchner Umkreis zu fahnden und sind – mit etwas Glück und viel Mut – in Augsburg gelandet.
Wir haben Prioritäten gesetzt und kurze Wege zur Arbeit und Großstadtflair gegen den großen Traum vom winzigen Eigenheim getauscht. Und wir sind – nun nach einem Jahr – immer noch sehr glücklich über die Entscheidung „auszuwandern“. Hier haben wir genügend Platz für alle Bedürfnisse. Kindergarten, Spielplatz und Schule sind nur eine Spielstraße weit entfernt und wir haben sogar einen eigenen kleinen Garten – Details die wir in München niemals in einem Paket gefunden hätten.
: : MOBILITÄT : : Schon bevor klar war, dass wir so weit raus ziehen würden, haben wir uns entschieden ein Auto anzuschaffen. Sicherlich braucht man in der Innenstadt – vor allem in einer wie München – auch mit Kind keinen fahrbaren Untersatz. Und auch über ein Lastenfahrrad habe ich lange nachgedacht. Da wir aber schon immer eher außerhalb gewohnt haben und meine Familie zudem einige hundert Kilometer entfernt wohnt, war für mich doch schnell klar: Kommt Kind – kommt Auto!
Ebenfalls ungewöhnlich bei uns: der Mann hatte keinen Führerschein. Zwischen uns war aber immer klar: Sollte sich Nachwuchs ankündigen, wird er ihn sofort nachholen und tatsächlich musste ich nicht selbst mit Wehen ins Krankenhaus fahren
: : SCHULDEN TILGEN : : Was so einfach klingt ist oft garnicht möglich, selbst wenn man das Geld zur Verfügung hätte. Kreditverträge sind selten beugsam und so spreche ich hier eher kleinere Schulden an – bei Freunden, Familie oder dem Elektrofachmarkt. Wenn die 50 oder 100 Euro, die monatlich in eine Finanzierung geflossen sind, nach Abschluss jeden Monat übrig bleiben, fällt auch der nächste Punkt gleich viel leichter:
: : ANSPARUNGEN FÜR DIE ERSTAUSSTATTUNG : : Damit die Kosten für Kinderwagen, Kindersitz, Bettchen, Kleidung und all den Kleinkram den niemand auf dem Schirm hat, uns nicht überraschend treffen, haben wir einige Monate vor der Schwangerschaft angefangen hie und da etwas zurückzulegen und ein kleines Polster aufzubauen. Uns hat es geholfen die oben angesprochenen Euro direkt am Monatsanfang automatisch auf ein Sparkonto zu überweisen. So sammelt sich schon nach kurzer Zeit ein Sümmchen an auf das man im Notfall ohne Reue zugreifen kann.
: : HEIRATEN: : Das zum Kinderkriegen keine Heirat nötig ist, wissen wir alle. Dennoch birgt es einige Vorteile sich vor einer Schwangerschaft das Ja-Wort zu geben:
Bei verheirateten haben automatisch beide Eltern das Sorgerecht. Es wird dann auch bei Ärzten, Ämtern und Steuerberatern kein zusätzlicher Papierkrieg notwendig und schon vor der Geburt gehen Ärzte mit Ehepartnern offener um als „mit Fremden“ da sie dann rechtlich zu „den Angehörigen“ zählen.
Wenn sich die Einkommen der Partner deutlich unterscheiden, kann man ggf. durch Ehegattensplitting und Zusammenveranlagung bei der Steuer sparen.
Falls es doch nicht problemlos klappt mit dem schwanger werden: Kinderwunschzentren setzen meist eine Ehe voraus.
Und wenn es – was wir nicht hoffen wollen – doch einmal zu einem Erbfall kommen sollte, sind verheiratete automatisch besser gestellt. Unverheiratete sollten daher immer ein Testament machen, wenn sie einander beerben wollen.
: : TESTAMENT, PATIENTENVERFÜGUNG UND VORSORGEVOLLMACHT : : Die wenigsten Menschen beschäftigen sich gerne mit dem Tod – vor allem nicht mit dem eigenen. Und doch ist es die eine unumstößliche Konsequenz die uns alle erwartet. Gerade deshalb sollte man seine Angelegenheiten frühzeitig regeln und alle paar Jahre prüfen, ob die getroffenen Entscheidungen noch up to date und im eigenen Sinne sind. Dazu braucht es in den meisten Fällen auch nicht mal einen Notar. Ein Testament ist auch dann rechtsgültig wenn es eigenhändig handschriftlich verfasst und unterschrieben sowie mit Ort und Datum der Erstellung versehen wurde. Zur Sicherheit kann man solch ein Testament beim Amtsgericht hinterlegen.
Schwieriger ist der innere Schweinehund beim Thema Vorsorge auszutricksen. Ein unangenehmes Thema um das man sich aber auch frühzeitig kümmern sollte. Da lohnt es sich die Hilfe einer App oder vorgefertigter Fragebögen in Anspruch zu nehmen um es nicht länger als nötig vor sich her zu schieben.
: : KÖRPERGEWICHT UND ALLGEMEINE VERFASSUNG : : Nicht zuletzt ist eine Schwangerschaft auch eine Zeit der körperlichen Höchstleistung. Ich für meinen Teil war schon vorher leicht übergewichtig und jenseits der 35 Jahre alt. Das hat in der Schwangerschaft auch zu engmaschigeren Gesundheitstests bei Mutter und Kind geführt. In der Zeit vor der Schwangerschaft habe ich deshalb darauf geachtet nicht weiter zu zu nehmen und mich auch sonst fit und gesund gehalten. Für uns ist alles gut gegangen, aber ich merke vor allem jetzt in den Monaten und Jahren nach der Entbindung, wie anstrengend es ist ein Kind zuerst aus- und dann herumzutragen. Ein bisschen mehr Fitness vor der Schwangerschaft hätte mir da sicherlich gut getan
: : ALKOHOL, DROGEN UND NIKOTIN: : …waren für mich nie ein Thema und dennoch soll hier noch einmal erwähnt werden, dass alle Stoffe die wir unserem Körper zuführen dort teilweise noch nach Monaten und Jahren nachweisbar sind und langfristig ihre Spuren hinterlassen. Wer also einem Stoff – welcher Art auch immer – verfallen ist, sollte überlegen welche Folgen es haben kann, diesen Stoff an ein Baby weiterzugeben.
: : MEDIKAMENTE : : Oft sind Medikamente nicht zu vermeiden und es sollte immer mit den behandelnden Ärzten abgeklärt werden, ob eine Schwangerschaft ungefährlich vonstatten gehen wird, oder ob Komplikationen durch die aktuelle Behandlung zu erwarten sind. In unserem Fall musste der Mann etwa 6 Monate bevor wir den ersten Versuch gestartet haben über einen langen Zeitraum hohe Mengen an Kortison nehmen. Daher haben wir mit unserem Vorhaben gewartet bis sein Körper das Medikament wieder zweifelsfrei abgebaut hatte – schließlich wollten wir ideale Bedingungen schaffen.
Ein Medikament das auf jeden Fall abgesetzt werden muss, um eine Schwangerschaft zu begünstigen ist natürlich die Antibabypille (ein kleiner Scherz am Rande muss erlaubt sein). Da ich die Pille 13 Jahre lang ununterbrochen genommen hatte, habe ich sie bereits 9 Monate bevor wir es überhaupt probiert haben abgesetzt und rückblickend war das eine gute Entscheidung, da mein Körper schon ein Weilchen gebraucht hat sich wieder in einen normalen Rhythmus einzupendeln.
: : KOSMETIKA UND HAUSHALTSCHEMIE : : Stoffe die in unseren Körper dringen ohne dass wir es merken stammen häufig auch aus Kosmetika und Reinigungsmitteln. Gerade Produkte wie Haarspray oder Lotions können giftige oder hormonverändernde Stoffe beinhalten. Ich wollte meinen Körper schon vor der Schwangerschaft von diesen Stoffen entlasten und habe daher fast nur Produkte benutzt die ich vorher mit Hilfe der App „Code Check“ als unbedenklich einstufen konnte. Selbst jetzt – fast zwei Jahre nach der Geburt – benutze ich immer noch wenig Kosmetik und meide Produkte wie Parfums und Weichspüler – vor allem in Gegenwart meines Kindes.
: : IMPFUNGEN : : Während einer Schwangerschaft wird im Normalfall nicht geimpft, also habe ich mich vorher bei meiner Hausärztin informiert wie mein Impfstatus aussieht. Besonderes Augenmerk habe ich dabei auf die Keuchhustenimpfung gelegt. Diese sollte vor der Schwangerschaft aufgefrischt werden da Keuchhusten für die Kleinen Zwerge lebensbedrohlich sein kann. Der Vater bzw. Familienmitglieder die mit dem Neugeborenen in engem Kontakt stehen werden, können und sollten sich noch während der Schwangerschaft impfen lassen.
: : FOLSÄURE : : Das Vitamin spielt bei Zellteilung eine Rolle und ist wichtig für die Blutbildung. Meist sind wir durch unsere Ernährung mit Folsäure unterversorgt. Daher empfiehlt man Frauen mit Kinderwunsch bereits ab mindestens 4 Wochen vor der Schwangerschaft und bis zur 12. Schwangerschaftswoche 400 µg Folsäure einzunehmen. Kinderwunsch-Präparate enthalten daher Folsäure, es gibt sie aber auch als einzelne Nahrungsergänzung zu kaufen. Ich fand es schwierig im Produktdschungel eines zu finden, das nicht überdosiert. Hier lohnt es sich meiner Meinung nach zu vergleichen.
: : EISEN : : Eisen wird für den Sauerstofftransport im Blut und zur Bildung roter Blutkörperchen gebraucht. Gerade Vegetarier oder Menschen die allgemein wenig Fleisch essen neigen zu einem niedrigen Eisenspiegel. Sollte der Hausarzt feststellen dass dem so ist, kann man schon vor der Schwangerschaft für Ausgleich sorgen.
: : JOD : : Während der Schwangerschaft filtern die Nieren mehr Jod aus dem Körper als gewohnt. Es wird gebraucht um Hormone zu produzieren und bei einem Mangel steigt das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt. Daher sollte auch der Jod-Spiegel beim Hausarzt abgeklärt werden und spätestens ab dem Beginn der Schwangerschaft ergänzend eingenommen werden.
Nach so einer Liste von erhobenen Zeigefingern scheint es fast ironisch diesen Tipp zu geben und ich habe ihn selbst mehr als ein Mal missachtet. Aber tatsächlich ist ruhig zu bleiben oft ein Schlüssel zum Erfolg. Natürlich kann der Ratschlag keine handfesten Hürden wie etwa Unfruchtbarkeit heilen, aber davon abgesehen hat es sich für mich oft bewahrheitet: wenn ich etwas zu dringend und zu verkrampft wollte, dann hat es meist nicht geklappt. Erst in dem Moment in dem ich bereit war loszulassen und einen Plan B in der Hinterhand hatte, ging der Ball unerwartet zielstrebig in den Korb.
Wie geht es euch dabei? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder fehlt euch vielleicht etwas wichtiges in meiner Liste? Ich freue mich über eure Rückmeldungen!
Dieser Blog und vor allem die Rubrik {Randnotizen} spiegeln meine ganz persönliche Meinung wieder. Solltest du also aufgrund meines Artikel deine persönliche Strategie ändern wollen, ziehe bitte unbedingt eine Fachperson zurate – also Ärzte, Hebammen, Steuerberater und dergleichen. Ich bin keines der obengennanten und kann deshalb auch nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten.
. M-Beutel
Ich bin Melanie Beutel und arbeite als Kommunikationsdesignerin in Augsburg. Außerdem bin ich Zwergen-Mama, liebe Design und Handwerkskunst und zeige hier auf dem Blog die vielen kreativen Werke die entstehen, wenn Arbeit und Vergnügen sich kreuzen!
Ich wünsche also: Viel Spaß beim Stöbern!