Als ich neulich des Nächtens in mein kalte Bettchen geschlüpft bin, fing ich an im Halbschlaf so über meinen Mantel nachzugrübeln. Und während ich da so lag und meine kalten Zehen aneinander rieb, formte sich in meinem Kopf eine kuschelige Patchworkdecke. Dann fing ich an über mein stetiges Projekt “Stoffabbau” nachzudenken und darüber, wie so eine Decke denn aussehen könnte. Welche wollig-warme Rückseite die Decke haben sollte war mir auch sofort klar, nämlich den Mantel-Futter-Fleece!
Moment mal! Ja und der Mantel? Ach ja! Da ist ja noch der Mantel…
Blitzartig ereilte mich die traurige Erkenntnis, dass ich gerade so überhaupt nicht in Mantel-Näh-Stimmung bin, sondern wohl eher in Mantel-Anzieh-Stimmung. Aber es führt eben auch kein Weg dran vorbei, dass das gute Stück erst einmal genäht werden muss, bevor ich mich einkuscheln kann… und so schlief ich grübelnd und hadernd ein.
Am nächsten Morgen war das Thema natürlich nicht wie erhofft vom Tisch, aber ich beschloss: Zähne zusammenbeißen! Da muss ich jetzt durch!
. Der Plan
#1 | Es wird eine Patchworkdecke geben! Eine richtig große Reste-Decke sozusagen.
#2 | Um meine akute Patchwork-Sucht zu stillen wird es ein kleines Probiererle geben, damit das Herz endlich Ruhe gibt.
#3 | Der Mantel muss endlich Form annehmen: neuer Futterstoff muss schleunigst her … Und dann richtig Gas geben!
. Die Umsetzung
Wenigstens habe ich es am Wochenende geschafft zuzuschneiden und alle Teile zu versäubern. Das ist bei dem pinken Stoff auch bitternötig, denn der ist so lose gewebt, dass er sich im Zeitraffertempo komplett selbst aufdröselt. Außerdem ist er extrem schrägelastisch und ich bin gespannt wie sich das auf das Gesamtkunstwerk auswirkt.
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich den Stoff ultragünstig bekommen habe, nämlich in einem 1-Euro-Shop. Die haben es dort (gottseidank) mit den Maßen nicht so ernst genommen und so habe ich 4 Meter bestellt und 6 Meter bekommen.
Wie sich jetzt überraschend rausgestellt hat, brauche ich für meinen Riesenmantel unglaubliche 5,5 Meter Stoff, sodass ich mit echten 4 Metern ein ernstes Problem gehabt hätte. Nunja, man kann ja auch mal Glück haben!
Zu dem ganzen Kopf- und Material-Chaos gesellt sich gerade auch noch akute Zeitnot, sodas ich gestern also in einer 15-Minuten-vor-Ladenschluss-Aktion auf Futterstoff-Suche gegangen bin.
Meine Ausbeute ist jetzt zugegebenermaßen nicht so ultraphantastoman und farblich eher zurückhaltend, aber immerhin schön warm, denn ich habe mich für einen braunbeigen Steppstoff entschieden. Der nimmt die Farbe der beigen Fäden im Oberstoff ganz gut auf, denke ich. Dazu habe ich mir schwarzes Bügelvlies gegönnt. Eigentlich wollte ich es ohne Vlies machen, aber nach dem Zuschneiden des flutscheligen Stoffs hatte ich das Gefühl, dass es ohne wohl nicht gehen wird.
Diese beiden Zutaten haben mich jetzt witzigerweise mehr gekostet als die ganzen 6 Meter Oberstoff zuvor. Vom Budget ist deshalb nicht mehr viel übrig. Ein wichtiger Punkt fehlt jetzt aber noch: Knöpfe! Ich brauche ganze 25 Stück und ich konnte gestern auf die Schnelle nichts passendes finden. So werde ich jetzt erstmal online stöbern und hoffen, dass sie ankommen bevor ich mich an die Knopflöcher machen muss.
Wie ihr seht: das Chaos nimmt seinen Lauf und ich gelobe feierlich beim nächsten Sew-Along-Termin einen “richtigen” Zwischenstand zu zeigen.
. M-Beutel