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How to … Stoffblume!

Heute freue ich mich euch endlich eine ausführliche Anleitung zum Brautstrauß und der Entstehung der wundertollen Stoffblumen liefern zu können! :-)

Anleitung Stoffblume

Da ich ja für den Strauß ganz viele Blüten brauchte, habe ich mir zuerst eine Schablone gebastelt. Die ist bei mir 45 cm lang und an der dicksten Stelle 5,5 cm hoch. Am schmalen Ende (was später die Mitte der Blüte wird) ist sie 2 cm hoch und am breiten Ende ist sie 4 cm hoch.
Die Länge der Schablone bestimmt, wie oft sich der Stoff im Kreis windet beziehungsweise welchen Durchmesser die Blüte später haben wird. Die Höhe bestimmt wie hoch auch die Blüte wird. Auf den Millimeter kommt es dabei nicht an und am besten macht ihr eine Probe-Blüte mit eurem Stoff um zu sehen wie alles zusammenspielt.

Dann braucht ihr natürlich den Stoff eurer Wahl. Ich denke die Anleitung funktioniert mit jeder Art von Stoff; nur wenn er zu dick oder zu steif ist, könnte es fummelig werden. 

Schneidet den Stoff zuerst im Bruch zu, sodass ein fischförmiges Stück entsteht. Dann braucht ihr eine Nadel mit einem sehr langen Stück Garn; ich habe es so lange gelassen,  dass ich die ganze Blüte mit einem einzigen langen Faden zusammen nähen konnte. Wem das zu fummelig ist kann natürlich dazwischen auch immer wieder vernähen.

Jetzt wird die Ecke des breiten Endes nach oben gefaltet und mit groben Heftstichen angenäht. Die linke Stoffseite liegt dabei innen. Lasst am Anfang ruhig ein langes Stück Garn stehen; mit dem könnt ihr später super das offene Ende vernähen.
An der Ecke angekommen beginnt ihr nun die obere und untere Kante des Streifens weiter zusammen zu nähen. Der Stoff fängt jetzt langsam an sich zu krüppeln und zu ziehen und je nach Stoffdicke wird es etwas schwerer die Kanten glatt aufeinander zu legen. Versucht trotzdem unten eine möglichst gerade Stoffkante zu erhalten.

Am Ende angekommen sieht das Ganze jetzt recht merkwürdig und schlauchig aus – und genau so soll es sein! Verteilt die Falten gleichmäßig über die Länge des Stoffes… es soll kein Knäuel sein sondern so locker es eben geht liegen.

Nun wird der Stoff zur Rose gedreht. Beginnt am schmalen Ende und dreht den Stoff entgegen seiner In-sich-Drehung zusammen (wenn ihr, wie ich, den Schlauch von rechts nach links zusammen genäht habt, dreht ihr auch jetzt das Ende von rechts nach links ein, wie oben gezeigt). Näht den Stoff an der unteren Kante alle paar Zentimeter zusammen und wickelt den Stoff weiter und weiter um die Mitte herum, bis das breite Ende die Blüte sanft abschließt.
Vernäht die offenen Fäden jetzt sorgfältig, damit sich nichts mehr löst.

Die Blüte sieht jetzt noch aus, als ob sie geschlossen wäre … zupft den Stoff deshalb nach außen und lasst eure Rose erblühen.
Wenn die Mitte der Blüte sich vorwitzig nach oben wölben sollte, könnt ihr sie immernoch mit ein paar Stichen am Boden der Blume fixieren.

Die eigentliche Blüte wäre damit im Grunde schon fertig! Ihr könnt sie, wie ich, als Haarschmuck auf ein Stück Filz kleben oder als Schmuck auf ein Kleidungsstück nähen… Aber was, wenn ihr ebenfalls einen Strauß binden wollt?

Dazu braucht ihr etwas als Stiel, zum Beispiel Blumendraht. Ich habe Gerbera-Draht genommen … wichtig ist nur, dass der Draht eher stabil ist und das Gewicht der Blüte tragen kann. Mit einer Zange habe ich eine kleine Öse gebogen. Anschließend stecht ihr den Draht gefühlvoll in das Herz eurer schönen Rose. Fühlt mit den Fingern, wo ihr durch die Naht durchstechen könnt ohne das Garn zu zerreißen. Die Blüte ein bisschen zu drehen hilft, wenn ihr den Boden sehr fest genäht habt.

Wenn der Draht durch ist, lasst ihr die Öse noch etwas hervorstehen und bereitet wieder ein langes Stück Garn vor, mit dem der Draht in der Blüte fixiert wird. Nacheinander habe ich die Garnenden mit einer Nadel zuerst durch die Öse und dann durch die Büte auf die Unterseite gestochen. Anschließend habe ich die Öse gefühlvoll in der Mitte der Rose versenkt. Zum Schluss die Fäden an der Unterseite noch fest anziehen, nochmal vernähen und gut verknoten.

Für mich waren die Stoff-Rosen so schon perfekt. Wen die offenen Kanten an der Blütenunterseite aber stören, der könnte zum Beispiel ein kleines Blattgrün aus Filz oder ähnlichem basteln und an der Unterseite anbringen.

Ich dagegen habe gleich mit dem Binden des Straußes weitergemacht. Wie ihr seht habe ich eine runde Schüssel als Form benutzt, damit der Strauß eine schön kugelige Form bekommt. Vor dem Fixieren habe ich noch Perlen am Drahtstiel dazwischen gesteckt und die Stängel dann fest mit dünnerem Draht zusammengebunden. Damit alles sicher hält und die Drähte unten nicht schmerzhaft in die Hände stechen, habe ich die Stängel an immer derselben Stelle umgebogen und wieder nach oben zum einem dickeren Stiel gewickelt. So bekam der Strauß eine tolle Festigkeit und einen bequemen Griff, den ich dann nur noch mit Stoff ummanteln musste.

Die hässlichen Stiele habe ich dabei mit Tüll und Stoff verdeckt und abschließend Alles mit Gaze-Band sehr fest umwickelt.

Nachdem die letzten Stiche getan waren, war ich selbst überrascht wie toll so ein Stoff-Strauß doch wirkt. Und das Beste: er wird niemals welken! 

Habt ihr selbst auch tolle Wege Blumen aus Stoff zu basteln? Dann nur her mit euren Ideen! 

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Brautstrauß aus Stoff

Wie versprochen präsentiere ich heute stolz: den Brautstrauß!
Brautstrauß aus Stoff
Da wir uns entschieden haben bei unserer Hochzeit keine “toten Blumen” als Deko zu verwenden war für mich klar: der Brautstrauß muss aus Stoff sein!
Dazu habe ich nicht nur den Schuh-Stoff verwendet, sondern auch Stoff vom Kleid und einen dritten Stoff, als “Füll-Farbe”.

Wer jetzt : “Waaas? Stoff vom Kleid?” ruft, den kann ich beruhigen: Mein Kleid war zwar in der Tat ein Kaufkleid (weil ich mich bei der Anprobe spontan in die Corsage verliebt hatte), trotzdem hatte ich am Schluss keine ungeplanten Löcher im Rock. 
Leider ist es ja hierzulande garnicht so einfach ein richtiges 50s-Brautkleid zu finden und so entschied ich mich das gekaufte Kleid von einer Freundin – ihres Zeichens Schneiderin – anpassen zu lassen.
Das bodenlange Kleid mit Schleppe wurde also in liebevoller Handarbeit gekürzt, die Falten neu gelegt, der Reißverschluss neu eingebaut und fertig ist die fesche Rockabilly-Braut! 

Um wieder auf’s Thema zu kommen: Aus den Resten des Kleides habe ich also einen Teil der 18 Blüten gebastelt. Mit den Blüten aus Schuh-Stoff und aus der grauen Wildseide gibt das ein wundervolles Rosen-Bouquet. Wie ich die Stoff-Blüten ganz genau gebastelt habe, zeige ich euch dann Ende der Woche hier in einer kleinen Bildstrecke. 

Damit die einzelnen Blüten zum Strauß gebunden werden können, habe ich sie einzeln auf Blumendraht aufgezogen. Dazwischen habe ich verschieden große Perlen gesteckt, was dem Strauß schöne Glanzpunkte verleiht. Die Stiele habe ich dann zusammengezwirbelt, damit ein dicker “Griff” entsteht und nichts auseinander rutscht.

Wie ich die “Blumenstiele” elegant verstecken soll hat mir eine Weile schlaflose Nächte beschert, bis ich darauf gekommen bin den Tüll aus dem originalen Unterrock vom Kleid her zu nehmen. Der hat nämlich eine kleine Spitzenkante, die die Stiele und Nähte nun schön überdeckt. Abschließend habe ich die Drähte noch mit etwas Stoff umwickelt und dann ein Band benutzt um einen richtig angenehmen und griffigen Strauß-Stiel zu binden.

Jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass mein Brautstrauß für die Ewigkeit seine Haltbarkeit auf die dazugehörige Ehe überträgt! 

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Hochzeits-Haarblume

Natürlich durfte zu meinem perfekten Hochzeits-Outfit die obligatorische Haarblume nicht fehlen!
Anfangs habe ich lange überlegt ob ich gar einen aufsehenerregenden Hochzeits-Fascinator haben will, entschied mich dann aber klassisch für einen Schleier, der über der Frisur liegen sollte. So mussten Frisur und Haarblume also eher zurückhaltend gestaltet werden.
Hochzeits-Haarblume
Nach dem Vorbild des Brautstraußes (mit dem ich euch noch ein bisschen auf die Folter spanne ) habe ich ebenfalls aus Schuh-Stoff eine kleine Blume gebastelt.
Am Tag der Tage durfte nichts absturzgefährdet sein, also habe ich hier alles bombenfest mit Heißkleber zusammen montiert.

Zuerst habe ich die Blüte auf ein Stück Filz geklebt und dann ein kleines Bouquet aus Tüll darunter installiert. Mit einem weiteren Stück Filz habe ich dann alles fixiert und eine stabile Klammer angeklebt.

Abschließend habe noch ein paar kleine Perlen auf den Tüll genäht um den Haarschmuck an meine Ohrringe und Halskette anzupassen. 

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Und weil einmal nicht reicht …

Für alle, die mich letzte Woche schon für verrückt gehalten haben meine Brautschuhe selbst zu beziehen, setzte ich diese Woche noch eines drauf: ich habe das Ganze noch ein zweites Mal gemacht! 

Ich trage eigentlich nie, nie, niemals hohe Schuhe, weil ich einfach viiiel zu breite Füße für schmale Absatzschuhe habe. Ich weiß das und ich bewundere still alle Frauen die Tag ein, Tag aus elegant durchs Leben stöckeln. Für die Hochzeit jedoch wollte ich etwas ganz besonderes am Fuß ausführen.

Da unser Fest auf Grasboden stattfinden sollte wären hohe Schuhe grob fahrlässig gewesen, deshalb habe ich hier erst einmal die Vernunft walten lassen: meine eigentlichen Brautschuhe sind flach.
Für die Fotos wollte ich aber uuuunbedingt hohe Hacken zeigen und beschloss: ich werde das Schuh-Experiment zweimal starten und zuerst Flache und dann Hohe mit demselben Stoff und demselben Dekor beziehen!
Brautschuhe #2
Gesagt, getan!
Vom Schnittmuster der flachen Schuhe habe ich den vorderen Teil wieder recyclet und als Grundlage für das neue Schnittmuster genommen.
Dann bin ich genauso vorgegangen wie schon zuvor.

Da diese Schuhe an der Seite offen sind, habe ich diesmal keine Falte an der Ferse legen müssen um den Stoffkreis zu schließen. Sondern der Stoff beginnt und endet hier einfach intuitiv mit der Schuhoberseite. Der Originalschuh ist ja sehr stofflastig; das habe ich geändert und den ganzen Stöckel mit Glitzer versehen. Auch die Sohle habe ich “verglitzert” was beim Laufen natürlich etwas abblättert, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden wo der Sohlen-Glitzer konkret enden soll. 

Es war garnicht so einfach dem Mann zu verheimlichen woher der Glitzer stammt, der plötzlich überall in unserer Wohnung auftaucht und als er am Hochzeitstag die Schuhe bewundern konnte, war ihm plötzlich alles klar! 

So schön die Schuhe auch gelungen sind, so froh bin ich doch, dass sie nur als Zweitschuhe dienen mussten. Denn als ich die Prachtstücke zum fotografieren angezogen habe, waren meine Füße hochzeitsbedingt schon etwas lädiert und geschwollen. Umso schmerzhafter musste ich meine Eitelkeit durchleiden und anstatt elegant über die Location zu stöckeln stolperte ich wie ein Reh auf dem Eis durch die Gegend.
Gut, dass unsere Fotografin trotzdem die kreativen Nerven bewahrt hat! Und ebenfalls gut, dass ich den neuen Mann dabei hatte um mich vor dem Absturz zu bewahren! 

Memo an mich: Nie, nie, niemals wieder hohe Schuhe tragen! Nichtmal wenn sie wundertoll aussehen!!! 

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“B” wie Brautschuhe

Juhuuu! Es ist vollbracht: aus dem Fräulein ist eine Frau geworden! 

Anfang der Woche haben der Mann und ich uns das lang ersehnte Ja-Wort gegeben und der Vorbereitungsstress und die daraus resultierende Stille hier im Blog hat nun ein Ende. Unser Fest ist ganz außergewöhnlich schön gelungen und nicht nur die Gäste sondern auch wir haben einen wahrhaft unvergesslichen Tag verbracht. Natürlich lässt sich das alles schwer in einen einzigen Blog-Post verpacken und so zeige ich euch unsere mannigfaltigen Ideen und Basteleien für das Fest der Feste hier in den nächsten Wochen ganz in Ruhe und Stück für Stück.

Den Anfang machen die Brautschuhe!
Ja, ihr habt richtig gelesen: ich habe meine Brautschuhe (zu einem großen Teil) selbst gemacht!

Zu Beginn steht wie immer ein Problem.
Wir haben uns als Hauptfarbe für die Festlichkeiten ein wunderschönes Petrol ausgesucht. Leider hat die Mode-Industrie unseren Trend total verschlafen sodass es in den letzten Wochen wirklich kaum möglich war, etwas in unserer Farbe aufzutreiben.
Deshalb habe ich mich schon früh dafür entschlossen meine Brautschuhe mit passendem Stoff selbst zu beziehen.
Brautschuhe
Nach vielen Tests und einigen Internet-Recherchen bin ich sehr planvoll vorgegangen. Zuerst habe ich Nesselstoff mit Stecknadeln auf den (vorher günstig erworbenen) Schuh drapiert. Dabei habe ich die Machart meines Kleides als Vorbild genommen, damit später alles wie aus einem Guss wirkt. Dieses Stoffmuster habe ich dann aufgefaltet und als Schnittmuster für den Schuhstoff genommen.

Den Faltenwurf habe ich zunächst mit einigen Stichen vorgenäht und den Stoff dann erst einmal auf den Schuh gesteckt und geklemmt. Anschließend habe ich die Schuhoberfläche Stück für Stück mit speziellem Textilkleber bearbeitet und den Stoff sorgfältig aufkaschiert. Der Kleber basiert auf Latex und trocknet nicht transparent, sodass ich sehr vorsichtig sein musste nichts auf die glänzende rechte Stoffseite zu kleckern. Im Verlauf der Arbeiten habe ich auch immer mehr Routine im Kleben bekommen und gemerkt wo ich ziehen und wie ich schieben muss, damit alles schön sitzt. Vor allem darf man die Falten nicht komplett festkleben, weil es sonst schnell wie festgebügelt wirkt. Der Trick ist viel eher den Stoff nur am Rand gut anzukleben, und die faltigen Stellen selbst fallen zu lassen wie sie es wollen. So wirken sie lockerer und zufälliger. Am oberen Rand habe ich den Stoff nach innen umgeklappt und am Schluss noch ein schützendes Stoffband darüber geklebt, damit sich die Kante beim Laufen nicht wieder aufrubbelt.

Ich habe beide Schuhe dann so gut es ging symmetrisch beklebt und alles gut trocknen lassen. Anschließend habe ich die untere Stoffkante entlang der Rille zwischen Stoff und Sohle sorgfältig mit einem extrascharfen Skalpell abgeschnitten. Da ich vorher die Falten am unteren Rand gut fixiert hatte ging das ganz gut. Damit sich die untere Schnittkante nicht doch noch aufribbelt habe ich sie mit kleinen, unsichtbaren Tröpfchen Sekundenkleber nochmal gesichert.

Um die genähte Stelle oben zu verstecken und den Stoff noch einmal auf dem Schuh zu sichern habe ich abschließend einen stoffbezogenen Knopf aufgenäht.

Im Grunde wären die Schuhe so schon tragbar gewesen, aber ich wollte ihnen doch noch einen extra Kick verpassen und habe die Sohle deshalb mit Glitzer verschönert.
Den habe ich mir aus verschiedenen Farben zusammengemischt, dann den Schuh-Absatz mit speziellem Kleber bepinselt und schließlich den Glitzer satt aufgestreut. An manchen Stellen musste ich nach dem Trocknen nochmal nachbessern, aber wo der Kleber schön dick aufgestrichen war, wurde die Schicht später so bombenfest, dass ich mir keine Sorgen gemacht habe im Lauf des Hochzeitstages wieder völlig glitzerlos zu sein. 

Es war zwar ein ganz schön nervenaufreibendes Stück Arbeit die Schuhe auf diese Weise an unser Farbkonzept anzupassen, aber das begeisterte Lob unserer Gäste gibt mir recht! 
Oder was denkt ihr bei den 12 Letters of Handmade Fashion über meine einzigartigen Brautschühchen?

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Stifthalter-Bastelei

In den letzten Wochen ist es hier im Blog ja etwas ruhiger geworden und das aus gutem Grund: die Hochzeitsvorbereitungen neigen sich langsam ihrem Höhepunkt zu und bald kann ich euch all die wunderbaren Deko-Ideen und Stil-Verrücktheiten zeigen, die wir uns für unser großes Fest ausgedacht haben.

Bis dahin heißt es kleckern nicht klotzen und so ist heute nurmehr Zeit für eine kleine Stifthalter-Bastelei oder Neudeutsch: einen selbstgemachten Pen Loop!
Stifthalter
Ich habe ja einen kleinen Faible für Hefte und Notizbücher sodass Schreibwarenläden zweitweise eine wahre Konsumfalle für mich sind. Schon lange schleiche ich um variabel einsetzbare Stifthalter herum und denke jedes Mal: Was? 5 Euro? Dafür?
Und so habe ich mir einen Weg ausgedacht eine einfache aber stylische Schlaufe für Stifte selbst zu basteln.

. Zunächst braucht ihr Washi-Tape oder anderes schnödes Klebeband. Washi-Tape hat den Vorteil dass man es (meistens) rückstandsfrei wieder entfernen kann. Dazu eine Schere, den Stift eurer Wahl und natürlich das Notizbuch, das gepimpt werden soll.

. Als erstes schneidet ihr zwei Streifen – einen langen und einen kurzen. Der kurze soll gerade so lang sein, dass er um den Stift herum reicht.

. Dann klebt ihr den kurzen Streifen mittig auf den langen Streifen. Die Klebeseiten zeigen dabei zueinander. Das ist etwas fummelig, aber es lohnt sich hier genau zu arbeiten weil sonst später gerne mal Fussel und Haare an dem überstehenden Tape kleben bleiben.

. Dann wird der Streifen als Schlaufe um den fraglichen Stift gelegt. Die klebrigen Seiten des langen Streifens treffen sich und werden jetzt auch sauber aufeinander geklebt.

. Jetzt wird die Schlaufe an beliebiger Stelle im Notizbuch montiert. Ich habe sie gerne mittig am hinteren Buchdeckel bzw. auf der letzten Seite. Sie kann im Grunde aber auch oben oder unten rausschauen. Wenn die richtige Position gefunden ist, klebt ihr die Schlaufe mit einigen Streifen Tape gut fest. Am wichtigsten ist dabei der erste Klebestreifen ganz am Rand. Er bestimmt wie straff die Schlaufe später ist und wie stark man die Konstruktion dann beanspruchen kann.

Und Bitteschön! Ein stylisher Pen Loop für gerademal ein paar Cent Materialeinsatz!
Dafür habe ich mir jetzt aber den goldenen Sparfuchs der Woche verdient, oder? 

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… und wir biegen auf die Zielgerade ein!

Juhuuu! Endlich haben wir sie verschickt: die Hochzeitseinladungen!

Lange haben wir uns in der Tat damit Zeit gelassen, denn schließlich sollte alles so perfekt wie nur möglich sein. Um uns etwas Luft zu verschaffen, haben wir ja im Vorfeld “Save the Date”-Karten verschickt. Die verbindlichen Einladungen sollten dann aber nicht nur umfangreicher und informativer sein, sondern auch gestalterisch noch mal richtig eins drauf setzen … Und ich glaube das haben wir geschafft!
Hochzeits-Einladungen
Der Charakter ist im Großen und Ganzen der der “Save the Date”-Karte geblieben. Allerdings ist alles eine Stufe eleganter geworden.
Wir wollten unbedingt “was mit Gold” in die Einladungen einbauen und haben deshalb lange probiert und überlegt, Tests gedruckt und gebastelt. Es musste eine Technik sein, die wir selbst realisieren können, denn wieder haben wir alle Karten selbst drucken und basteln wollen.

Schließlich bin ich auf Goldfolie gestoßen, die mit Hitze auf schwarzem Laser-Toner fixiert werden kann und habe zuerst viele, viele Experimente damit gemacht, um zu sehen was möglich ist, und was nicht. Die simpelste Variante: Motiv komplett in schwarz mit dem Laserdrucker ausdrucken, dann die Folie auflegen, Deckblatt darüber und ab damit in den Heißlaminator. Der verteilt die Hitze und den Druck ideal. Dann die Goldfolie abziehen und alles was vorher schwarz war erstrahlt in flächigem Gold!
So einfach war’s bei unseren Karten natürlich nicht … Da der Karton auf den wir drucken wollten so dick war, hat das Laminiergerät schon mal nicht genug Power geliefert, also bin ich auf’s Bügeleisen umgestiegen. Der Goldauftrag wird dabei weniger gleichmäßig und bekommt einen brüchigen vintage Look, was bei unseren Karten durchaus erwünscht war.
Dann habe ich beschlossen, dass die Goldfolie nur an den Strahlen im Hintergrund haften soll, nicht aber an den schwarzen Ornamenten im Vordergrund. Also habe ich zuerst alle Goldelemente ausgedruckt und mit der Folie beschichtet. Dabei habe ich etwas experimentieren müssen die richtige Farbe für die Strahlen zu finden, denn die mussten genügend schwarz enthalten damit die Folie haften bleibt, aber auch so einen hellen Ockerton haben, damit man die Stellen, wo die Folie wegbricht, nicht als falsch empfindet.
Nachdem die Karten “vergoldet” waren, habe ich die schwarzen Ornamente aufgedruckt. Laut Anleitung sollte man beschichtete Papiere ja nicht nochmal bedrucken, mir war es das Risiko aber wert und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden! 

Die fertigen Bögen habe ich dann von der Silhouette Cameo ausschneiden lassen, damit in der Mitte das Loch, oben der Eingriff und an den Seiten die Laschen zum zusammenkleben entstehen. Dann haben wir die Schuber in liebevoller Handarbeit zusammengebaut.

Der innere Teil der Einladung wurde zwar qualitativ nicht aufregender als die goldene Außenseite, dafür aber quantitativ viel umfangreicher. Passend zu den Schubern habe ich mir nämlich Karten ausgedacht, auf denen die wichtigen Infos zum Fest nachzulesen sind.
Manches ist für den ein oder anderen Gast ja gar nicht wichtig, anderes dafür umso mehr und so kann jeder entscheiden welche Info er in der Hemdtasche unbedingt mitnehmen muss. 
Insgesamt sind es sechs beidseitig bedruckte Karten geworden. Also zwölf Seiten, die wir mit Info füllen konnten. Das fängt an bei der eigentlichen Einladung, sowie Infos zum Ablauf, zum Dresscode und zum Gästebuch. Dann haben wir natürlich Geschenkwünsche vermerkt, Infos zur Location, der Anfahrt und den Hotel-Möglichkeiten gegeben und zu guter letzt haben wir eine Antwortkarte beigelegt. Die haben wir frankiert, sodass unsere Gäste nur ankreuzen müssen ob sie kommen oder verhindert sind und die Karte direkt wieder in einen Briefkasten werfen können.

Als endlich alle Karten gedruckt und geschnitten waren, war es ein sehr erhebendes Gefühl den Kartenstapel in den Schuber einzutüten und zu sehen, dass alles passt. Natürlich gab es unterwegs gefühlt hunderte Testdrucke und Proben, aber man hat ja immer Angst etwas übersehen zu haben. Wie schrecklich wenn am Ende irgendwas einen Millimeter zu breit wäre … 

Ich glaube diese Einladung stimmt unsere Gäste jetzt angemessen auf das Fest ein und nach den nervenaufreibenden Tagen bis alles fertig in der Post war, freue ich mich jetzt darauf in aller Ruhe “nur noch den ganzen Rest” zu organisieren. 

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Zitat-Shirt

Mein April-Beitrag zu den 12 Letters of Handmade Fashion wirkt auf den ersten Blick vielleicht wenig handgemacht, ist bei näherer Betrachtung aber ein umso persönlicheres Projekt geworden. Zum Thema “Z” habe ich mir ein Zitat-Shirt einfallen lassen, das auch ein wenig meine aktuelle Gemütsverfassung wiederspiegelt.

Ihr kennt das bestimmt: manchmal laufen fatal viele Dinge gleichzeitig neben der Spur und ich als pingelige Perfektionistin fühle mich dann ganz und gar unwohl in meiner Haut. Mir hilft es dann die Erkenntnisse anderer zum Thema zu beleuchten. Tara bei kleinerdrei beispielsweise gibt 13 wunderbare Tipps den ersten Scheiter-Frust zu überwinden und wieder auf die Beine zu kommen, während dieser Artikel der Huffington Post das Scheitern als Teil eines Lernprozesses betrachtet.
Diesen Gedanken, dass das Scheitern unweigerlich zum Weiterkommen dazu gehört, hat Adam Savage sehr treffend zusammengefasst: Scheitern ist immer eine mögliche Option.

Um mich selbst regelmäßig an diesen Umstand zu erinnern, habe ich mir also dieses Zitat-Shirt gestaltet:
Zitat-Shirt
Zuerst habe ich ein bisschen skizziert und nach der richtigen Außenform und der passenden Buchstabenform gesucht. Als ich eine ungefähre Idee hatte, habe ich mich an den Computer gesetzt und die Buchstaben, Schwünge und Formen fein säuberlich digitalisiert.

Meine erste Version ist sehr viel detailierter und sogar mehrfarbig geworden. Zwar bin ich immer wieder überrascht wie fein die Linien sind, die meine Cameo jedes Mal zuverlässig ausschneidet, aber diesmal war ich sicher, dass ich den Entwurf für die Eigenproduktion etwas reduzieren muss. So habe ich die verschiedenfarbigen Flächen zusammengefasst und eine einfachere positiv-negativ-Variante erstellt, die ich nach dem Plotten einfach auf ein Kauf-Shirt gebügelt habe.

Tatsächlich hat auch die Cameo ihre Momente des Scheiterns und so musste ich das Wort “IS” ein zweites Mal etwas größer ausplotten – hier waren die Linien im Original dann doch zu fein. Den Namen “Adam Savage”, den ich ganz unten dezent eingefügt hatte, musste ich leider aus dem selben Grund komplett streichen.

Aber – wie mich dieses Projekt ja lehren soll: Aufgeben kommt nicht in Frage und ich werde auf jeden Fall berichten, wenn ich die Mehrfarb-Version professionell habe umsetzen lassen, um in den vollen Genuss meines wundertollen Handlettering zu kommen.

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Mein erstes echtes Sauerteigbrot!

Schon seit ein paar Jahren, stelle ich immer wieder meine Brotback-Künste auf die Probe. Oft backe ich perfekt getimed mit dem Brotbackautomaten, mache Experimente mit Low-Carb-Varianten und greife dabei natürlich auch oft genug daneben, wenn es darum geht blauäugig Zutaten zu ersetzen oder weg zu lassen.

Natürlich habe ich auch schon viele Sauerteigbrote gebacken, habe dazu aber immer auf fertigen Sauerteig in flüssiger oder pulverform zurückgegriffen. Jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe meinen ersten echten Sauerteig-Versuch hinter mir. Erfolgreich – wie ich glaube – und selbst der Mann war begeistert!

Sauerteigbrot
Um ein wirklich traditionelles Brot zu zaubern, habe ich zu aller erst den Sauerteig angesetzt. Bei Fräulein M. kocht! habe ich eine tolle Anleitung gefunden und damit begonnen meinen Teig fünf Tage lang brav zu füttern.

Bereits an Tag #2 ist mir dabei ein Anfängerfehler unterlaufen: das Weckglas, in dem ich den Teig neben die Heizung platziert hatte, war eindeutig zu klein und die blubberige Mischung schwabbte über. Also Memo an mich: Zukünftig ein Gefäß von mindestens 1 Liter Fassungsvermögen benutzen! 

An Tag #6 war es dann so weit: aus dem gärenden Gebräu sollte der eigentliche Brotteig entstehen.
Es gibt wohl die Faustregel, dass man für ein Roggensauerteigbrot genauso viel bis doppelt so viel frischen Sauerteig wie auch Roggenmehl verwenden sollte (je nach dem, wie sauer das Brot werden soll), also habe ich mir folgendes Rezept zurecht gelegt:

Das muss rein.
. 330ml Wasser (ggf. weniger)
. 220g Roggenvollkornmehl
. 120g Haferkleie
. 80g Weizenvollkornmehl
. 10g Salz
. 10g Zucker
. 330g frischer Sauerteig

Um zu testen wie diese ursprüngliche Art zu backen funktioniert, habe ich komplett auf die Zugabe von Hefe verzichtet.

Beim Teig kneten musste ich feststellen, dass mir alles doch etwas zu feucht geraten ist und musste noch Mehl zugeben. Also nochmal eine Memo an mich: Wasser nur Schluckweise einarbeiten bis die Konsistenz stimmt!

Als ich einen schönen Laib geformt hatte, wälzte ich ihn einmal in Mehl, legte ihn in ein gut bemehltes Gärkörbchen und stellte ihn neben die Heizung.
Ich hatte zuvor gelesen dass der Teig bis zu 6 Stunden gehen soll und war schon ganz aufgeregt was sich jetzt im Körbchen tun würde. Nach einer Stunde war dann enttäuschenderweise noch nicht viel zu sehen, sodass ich mich nach kurzer Internetrecherche entschied den Teig doch über Nacht insgesamt ganze 12 Stunden gehen zu lassen.
Tatsächlich habe ich diese Entscheidung nicht bereut, denn am nächsten Morgen war der Teig schön aufgegangen. Beim nächsten Mal werde ich vielleicht noch einmal an der Feuchtigkeit des Teigs drehen und vielleicht noch mehr Sauerteig zufügen. Dennoch war ich sehr überrascht, dass der Klumpen aus Mehl und Wasser – ohne die Zugabe von Hefe – imstande war so fluffig auf zu gehen! 

Anschließend ging’s ab in den Ofen. Ich hatte ihn auf 250°C vorgeheizt, stellte dann ein Schälchen mit Wasser auf den Ofenboden und ließ den Teig 10 Minuten anbacken. Dann stellte ich die Temperatur auf 200°C herunter und backte das Brot weitere 65 Minuten.
Im Nachhinein ist die Kruste schon seeehr rösch geworden, sodass ich beim nächsten Mal die Zeit um 10 Minuten verkürzen werde. Das ist bestimmt von Ofen zu Ofen anders und muss vermutlich jeder selbst herausfinden.

Also so muss gebacken werden.
. Wasserschale in den Ofen
. 10 Minuten | 250°C
. 55 Minuten | 200°C

Zurück zur Kruste: tatsächlich macht genau diese unglaublich tolle Kruste nämlich trotz allem ganz schön was her, an so einem Brot. Bisher hatte ich immer normale bis mäßige Krusten produziert und im Brotbackautomaten ist das sowieso ein Thema für sich. Fakt ist, dass das nun schon ein schlagendes Argument für’s traditionelle Ofenbacken ist.
Wir haben mein Werk natürlich gleich zum Frühstück probiert und ich muss gestehen: all die Arbeit hat sich wirklich gelohnt! Der Geschmack ist nicht zu vergleichen mit “normalen” Broten – sehr viel weniger hefelastig natürlich, aber auch sehr fein und ursprünglich eben.

Zukünftig wird es auf jeden Fall noch viele Varianten dieses Sauerteigbrotes geben. Vor allem schon deshalb, weil vom Sauerteig ja immer etwas für’s nächste Brot übrig bleibt. Diesen Rest kann man bis zu 10 Tage im Kühlschrank aufheben und wenn man ihn immer wieder füttert sogar länger, sodass es also fast schon natürlich vorbestimmt ist, dass regelmäßig gebacken wird. 

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Ersatz-Beutel

In den letzten Monaten hat sich in meinem Leben so einiges verändert und den großen Anfang macht dabei meine neue berufliche Orientierung … oder sollte ich lieber “meine alte berufliche Orientierung” sagen? Ihr ahnt es schon: Goodbye Selbstständigkeit und So Long Stoffladen!

Ich habe eine 180°-Wende gemacht und bin seit einigen Wochen jetzt wieder – nach sieben Jahren des Freelancer-Tums – fest angestellt in einer Werbeagentur.

Dass meine Bewerbung für diesen neuen Job nicht nur aus Lebenslauf und Anschreiben bestanden haben kann, dürfte hinlänglich klar sein! Und so habe ich mir einen Aufsehen erregenden Weg ausgedacht mich ins Gedächtnis der Personaler zu brennen: Den M-Beutel Ersatz-Beutel!

Ersatzbeutel

Um maximale Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen habe ich mich zuerst entschieden eine postalische Bewerbung zu schicken, anstatt in einem Meer von Konkurrenz-E-Mails unter zu gehen. Um meinen Namen dabei unvergesslich in den Vordergrund zu rücken, habe ich also den Ersatz-Beutel “erfunden”. Ein Turnbeutel, der sozusagen mein “Stellvertreter” ist und ankündigt, dass es auch einen “Original-Beutel” gibt, den man sich “kostenfrei und unverbindlich” ins Haus bestellen kann.

Lange habe ich überlegt welche Stoffe für das Projekt die richtigen wären und bin dann schließlich bei stoffn.de gelandet. Dort kann man selbst designte Muster auf hochwertige Stoffe drucken lassen. Als ich den ersten Ersatz-Beutel-Stoff in Händen hielt habe ich mich erst mal totgefreut und gleich begonnen einen hochwertigen Beutel zu nähen. Dabei habe ich eine extra dicke Kordel und goldene Ösen verwendet. An der Seite habe ich mein ledernes Label eingenäht um den Beutel entsprechend zu branden und die Kordelenden habe ich mit goldenen Kappen veredelt.
Da ich mich beim Stoff für Denim entschieden habe, fühlt sich der Beutel richtig stabil und wertig an. Genau so wollte ich mich den Agenturen gerne präsentieren!

Um den Beutel wirklich wie ein käufliches Produkt anzupreisen, hat er ein Karton-Label bekommen, auf dem ich noch einmal meine Kontaktdaten vermerkt habe. Dazu gab es eine größere Infokarte auf der steht, dass der Ersatz-Beutel manigfaltige Dinge für seinen Besitzer erledigen kann, aber der “Original-Beutel” dagegen um ein vielfaches hilfreicher und vielfältiger einsetzbar ist. Dazu habe ich natürlich so oft es ging auf mein Portfolio hingewiesen. Beide Karten habe ich mit der Silhouette Cameo ausgeschnitten, damit ein wirklich professioneller Look entsteht.

Dann war die Frage: was kommt denn in den Beutel rein? Nur einen leeren Beutel zu verschicken wäre ja albern gewesen!
Ich kam auf die Idee meinen Werdegang als Vintage-Zeitungsausschnitt in Szene zu setzen. Anstatt einem schnöden Lebenslauf zeigt der Werdegang wer ich bin, was ich kann und für wen ich bisher arbeiten durfte. Den habe ich dann auf dicken Karton gedruckt und mit einem Klemmbrett aufgewertet und gegen Knicke geschützt.

Nennt mich ängstlich, aber ich hatte dann doch nicht die Courage alles einfach so weg zu schicken. Also habe ich zum Klemmbrett noch ein Anschreiben dazu gepackt, für den Fall, dass mein Ansinnen mich für eine freie Stelle zu bewerben trotz aller Anstrengungen missdeutet werden könnte.
Auf die Klappe des Umschlags habe ich mein Logo geprägt. Vorne habe ich den Empfänger von der Silhouette Cameo und einem Kugelschreiber “aufschreiben lassen”. Das sieht tatsächlich wie handgemacht aus und hat am Ende wirklichen Eindruck bei den Agenturen geschunden. 
Im Anschreiben selbst habe ich meine Leidenschaft für’s Gestalten und alles Haptische unterstrichen und nochmal klar gemacht, dass ich nach so vielen Jahren der Einsamkeit jetzt einfach wieder in einem festen Team arbeiten will.

Den ganzen Beutel mit allem drum und dran habe ich in feines Seidenpapier eingeschlagen und mit meinem Logo versiegelt. Da herum kam eine Buchverpackung damit alles sicher beim Empfänger ankommt und damit schon das Auspacken zu einem echten Erlebnis wird.

Nun werdet ihr euch denken: “Das war bestimmt ein Kinderspiel mit dieser Bewerbung eine neue Stelle zu ergattern!”, doch leider muss ich euch enttäuschen.
Bestimmt ging es mit diesem Aufwand viel schneller als mit einer simplen E-Mail-Bewerbung, aber dennoch hat es einige Monate Atem, 12 verschickte Beutel und ganze 6 Bewerbungsgespräche gebraucht, um diesen einen – am Ende aber wirklich perfekten – Job für mich zu ergattern!

Ich bin jetzt in einer wirklich tollen Agentur mit außergewöhnlichen Leuten untergekommen und fühle mich dort pudelwohl und angekommen. Und nicht zuletzt, weil meine Herzblut-Bewerbung genau den richtigen Nerv getroffen hat. 

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